Schon der erste Blick bei unserer Ankunft an der Anlegestelle in Passau-Lindau machte Lust, das Schiff aus allernächster Nähe kennenzulernen. Die NickoVision präsentierte sich in in einem wirklich für uns neuartigen Design mit flotter Linienführung und großen Glasflächen. Zunächst ein paar Daten:
- Länge 135 Meter
- Breite 11,45 Meter
- Tiefgang 1,60 Meter
- Spannung 220 Volt
- Kapazität 220 Passagiere
- Besatzung 54 Mitglieder
Unsere Kabine auf dem Mitteldeck war 14qm groß, verfügte über einen französischen Balkon, einen Kühlschrank, Safe, Radio, Telefon, Sat-TV, Dusche/WC. Die Kabine war insgesamt geschmackvoll und modern ausgestattet. Die Dusche funktionierte sehr gut, es gab ausreichend Ablageflächen, vor allem im Bad. Sehr erfreulich aus unserer Sicht war die sehr gute Dämmung zu den anderen Kabinen, von dort haben wir keinerlei Lärmbelästigungen wahrgenommen.
Insgesamt war die Kabine für unseren Geschmack etwas klein dimensioniert. Das zeigte sich bei den Betten, die nur eine Breite von 0,90 Metern aufwiesen. Die Matratzen waren auch ziemlich hart, hier hätte vermutlich ein Topper Abhilfe geschaffen, aber wegen der kurzen Reisezeit hatten wir auf eine Reklamation verzichtet. Im Vergleich zur Kabine auf der MS Asara von Phoenix im Jahr 2022 hatte man auf der NickoVision weniger Platz, auch die Regulierung der Klimaanlage machte immer wieder Probleme.
Auf der NickoVision gibt es insgesamt drei Restaurants, das Hauptrestaurant "Vision", in dem wir unsere Mahlzeiten eingenommen haben, das Restaurant "Mario's Grill" am Heck des Schiffs sowie das Spezialitätenrestaurant "Manhattan". Bei Nicko gibt es sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen freie Platzwahl. Das hat den Vorteil, dass man sich mit unsympathischen Tischnachbarn nicht lange ärgern muss. Nachteile konnten wir bei diesem Konzept nicht ausmachen. Es ist allerdings einschränkend zu erwähnen, dass diese Adventskreuzfahrt lediglich 150 Passagiere gebucht hatten und das bei einer Kapazität von 220 Passagieren. Trotzdem war das Hauptrestaurant immer sehr voll und da konnte man dann einen Eindruck bekommen wie es bei Vollauslastung wäre. Der Büffetbereich beim Frühstück war immervoll und ein Durchkommen war oft nur schwer möglich. Diese Problematik kennen wir auch von den anderen Flusskreuzfahrtschiffen, die wir bislang kennengelernt haben. Insofern ist auch die mit fünf Sternen klassifizierte Vision von Nicko keine Ausnahme.
Gut gefallen haben uns die Restaurants, die Panorama-Lounge mit der Bar, hervorzuheben sind auch der gute Service in allen Bereichen des Schiffs und die Freundlichkeit des Personals. Wie so oft steht und fällt der gute Gesamteindruck einer Reise mit den Leistungen der Servicekräfte. Auf der NickoVision waren von der Zimmerfee bis zum Kapitän alle freundlich und vor allem fleißig. Auch unser Kreuzfahrtleiter, der Franzose Christophe Bles und Hotelmanager Marco Franz haben einen tollen Job gemacht und mit ihren Informationen immer dafür gesorgt, dass wir auf dem Laufenden bleiben. Das war angesichts der Hochwasserlage während dieser Reise nicht immer ganz einfach, aber letzten Endes konnten alle Ausflüge so durchgeführt werden wie geplant und auch wenn mal vom ursprünglichen Routenplan etwas abgewichen werden musste, hatte dies keine negativen Auswirkungen auf das Erlebnis Adventskreuzfahrt.
Da wir tagsüber immer unterwegs waren, freuten wir uns schon auf ein schönes gemeinsames Abendessen im Hauptrestaurant. Die Tische waren immer schön eingedeckt und die Speisenauswahl war so, dass für jeden etwas dabei war. Da unsere Mitreisende an Zöliakie leidet, hatten wir das im Vorfeld bereits mitgeteilt, so dass immer glutenfreie Kost serviert werden konnte. Das hat alles wunderbar funktioniert, insofern noch einmal ein dickes "Dankeschön" an die MitarbeiterInnen in Küche und Service.
Essen ist ja ein wesentlicher Bestandteil jeder Kreuzfahrt und bei einem Fünf-Sterne-Schiff sind die Erwartungen schon hoch. Die wurden auf der NickoVision auch erfüllt, die Kulinarik hatte durchaus gehobenes Niveau. Sowohl die Speisenauswahl als auch die Zubereitung und die Präsentation der Gerichte waren sehr ansprechend. Beim Abendessen gab es eine Vorspeise, einen Vorspeisensalat, eine Suppe und das Hauptgericht, bei dem man wählen konnte zwischen traditionell, einem Fisch- oder einem vegetarischen Gericht, Dessert und Käse. Die Portionen waren reichlich, so dass wir auch satt wurden. Es war schmackhaft und abwechslungsreich.
Den Abend haben wir immer in der Panorama-Lounge ausklingen lassen, wo wir von fleißigen Händen stets liebevoll umsorgt wurden.
Müsste ich eine Note vergeben, würde ich der NickoVision eine 2+ geben. Wir haben uns auf dem Schiff wohlgefühlt und können uns eine weitere Reise durchaus vorstellen. Die folgenden Bilder geben einen kleinen Einblick in das Bordleben.
Wie schon erwähnt entsprach die Kulinarik unseren Erwartungen, so gab es z.B. bei den Vorspeisen u.a. ein Carpaccio vom Angus-Rind und bei den Hauptgerichten einen Schmorbraten, also durchaus hochwertige Lebensmittel, die hier angeboten wurden. Noch ein Wort zu den Getränkepreisen. Hätten wir unsere Reise nur zwei Wochen später gebucht, wären wir zusätzlich noch in den Genuss eines Getränkepaketes gekommen. Das hatte uns anfangs schon etwas geärgert! Wir hätten für dieses Paket pro Person 120,00 Euro bei vier Nächten bezahlen müssen, ein für uns utopischer Preis. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber in unserem Fall hatten wir am Ende der Reise für zwei Personen eine Getränkerechnung von knapp 100,00 Euro zu bezahlen, beim Getränkepaket wären 240,00 Euro fällig gewesen. Trotzdem werden wir beim nächsten Mal vielleicht noch etwas zuwarten, so dass wir ebenfalls ein kostenfreies Getränkepaket nutzen können.
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