Die Asara wurde 2017 in den Niederlanden gebaut, sie ist 135 Meter lang, 11,40 Meter breit und sie hat einen Tiefgang von 1,60 Metern. Bei vollständiger Belegung finden bis zu 190 Passagiere Platz, die über vier Decks und 74 Kabinen verfügen können. MS Asara fährt unter maltesischer Flagge.

So weit die allgemeinen Angaben von der Phoenixseite, auf der das alles und noch viel mehr nachgelesen werden kann.

Wir hatten eine sehr schöne Doppelkabine auf dem Oriondeck, die etwa mittschiffig lag und etwa 15,5 qm groß war. Auf den ersten Blick mag das nicht sehr groß sein, aber tatsächlich merkten auch wir sehr schnell, dass die Kabine nicht nur modern, sondern auch pfiffig eingerichtet war und Platzprobleme zu keiner Zeit bestanden. Da wir aufgrund unseres mehrtägigen Nachprogramms in Walsrode und Hamburg diesmal extrem viel Gepäck dabei hatten, bestanden schon Zweifel, die Koffer alle unterzubringen. Diese waren jedoch völlig unberechtigt. Unter den Betten, die zusammengestellt sind, ist jede Menge Platz, so dass wir alles locker verstauen konnten. Auch die Schränke stellten sich als wahre Raumwunder heraus. Ich kann mich nicht erinnern, in einer Kabine jemals so viele Schubläden und Fächer vorgefunden zu haben wie hier. Dieser Punkt geht schon mal deutlich an die Asara.

Auch die übrige Ausstattung konnte sich sehen lassen. Endlich eine Klimaanlage, die gut funktioniert und ihren Job erledigt hat. Allerdings ließen wir in der Nacht, so oft es möglich war, die Balkontüre offen, so dass Frischluftzufuhr möglich war. Auch über die Anzahl der Steckdosen mussten wir uns hier keine Gedanken machen, die waren reichlich vorhanden. Das Lichtkonzept hat uns ebenfalls überzeugt. Daneben gehörten ein wunderbarer Flachbildschirm (mit Sat-TV), ein Radio, eine Minibar und ein Safe zur Ausstattung. Sehr schön ist auch die Nespresso-Maschine, für die täglich zwei Kapseln Kaffee zur Verfügung gestellt werden. Da wir das Sonnendeck nur selten genutzt haben und stattdessen die vorbeiziehende Landschaft lieber von unserem französischen Balkon aus genossen haben, war es ganz nett, wenn man sich schnell mal eine Tasse Kaffee zubereiten konnte.

Die moderne Ausstattung wurde durch ein sehr schönes Bad vervollständigt, das der übrigen Kabine in Sachen Pfiffigkeit in Nichts nachstand. Besonders originell: der unter dem Waschbecken im Einbauschrank verbaute Papierkorb. Ein Fön ist übrigens auch vorhanden.

Ein Ärgernis, von dem wir dachten, es gehöre der Vergangenheit an, war die nicht zu regulierende Lautstärke der Durchsagen. Wenn ich morgens keinen Ausflug habe, möchte ich nach Möglichkeit nicht schon um 7.00 Uhr durch Vogelgezwitscher und überflüssige Kommentare geweckt werden. Dass man das bei einem Schiff der neuesten Generation nicht anders geregelt hat, ist uns völlig unverständlich!

Über unserer Kabine befand sich lediglich noch das Sonnendeck, wo auch ein kleiner Pool ist und Shuffleboard gespielt werden kann. Es gibt Liegestühle und Sitzgruppen. Für Raucher gibt es einige ausgewiesene Plätze. Aber wie immer bei den Kreuzfahrten: je länger die Reise dauert, um so größer wird das von den Rauchern beanspruchte Areal. Ein Ärgernis, das wir auch von den Hochseeschiffen kennen und gegen das anscheinend kein Kraut gewachsen ist!

Die gesamte Einrichtung, der Teppichboden in den Kabinen und auf den Gängen, ist farblich sehr schön aufeinander abgestimmt. Alles wirkt sehr geschmackvoll und sportlich-elegant bis gediegen. Das Essen wird entweder im Panorama-Restaurant eingenommen, wo man auf reservierten Plätzen alle Mahlzeiten serviert bekommt. Darüber hinaus verfügt die Asara noch über ein Spezialitäten-Restaurant, in dem man einmal pro Reise ohne Aufpreis ein besonderes Menü genießen kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, hier auch das Mittagessen einzunehmen. Hier gibt es allerdings nur ein abgespecktes Menü, z.B. mit Salat, Suppe, ein Nudelgericht und ein Dessert. Die Nudelgerichte haben uns zwar nicht überzeugt, die Soßen waren durch die Bank ziemlich wässrig, ohne Konsistenz, aber allein das Ambiente am Heck des Schiffes war so beeindruckend, dass wir regelmäßig gekommen sind. Da hier nur Platz für 26 Gäste ist, ist es allein von der Lautstärke sehr angenehm und die Sicht durch die riesigen Panoramafenster ist einfach großartig. Besonders dann, wenn die Asara ablegte, war es hier immer sehr stimmungsvoll.

Das Panorama-Restaurant war während unserer Reise, so weit wir das beurteilen konnten, sehr voll. Eine Tatsache, die sich gleich zu Beginn der Reise zeigte, denn der Lautstärkepegel war sehr hoch. Die Bestuhlung war leider auch sehr eng, so dass man mitunter Probleme hatte, wenn man aufstehen wollte, weil man mit seinem Stuhl nicht weit genug nicht hinten kam, da saß dann schon der nächste Passagier. und auch die Servicekräfte mussten darauf achten, dass sie nicht kollidierten. Aber manchmal klappte es auch deshalb nicht, weil die Stühle durch ihr hohes Eigengewicht auch sehr schwer zu schieben waren. Die Tische selbst waren nach unserem Dafürhalten fast etwas zu klein geraten, um alle Teller, Gläser, Besteck usw. unterzubringen.

Das Frühstück wurde in diesem Jahr wieder in Büffetform serviert, lediglich Eierspeisen und einige andere Schmankerl konnte man gesondert bestellen. Sehr erfreulich fand ich, dass z.B. Egg Benedikt oder Monsieur Croque mehrmals auf der Frühstückskarte ohne Mehrpreis angeboten wurden. Das sind Dinge, die vielleicht nicht jeder kennt und die auch nicht unbedingt alltäglich sind. Mittag- und Abendessen wurden durchgängig serviert. Es gab jeden Tag vier- bzw. fünfgängige Menüs, wobei man immer zwischen drei unterschiedlichen Hauptgängen (Fisch, Fleisch, vegetarisch) wählen konnte. Die Speisen waren immer sehr schön und kreativ angerichtet und das Niveau war vielleicht einen Tick besser als im Vorjahr auf der Switzerland. Besonders gut hat uns das Rinderfilet im Spezialitätenrestaurant geschmeckt, das war tatsächlich ein kulinarisches Highlight.

Der Service klappte nach anfänglichen Problemen, die nicht den Servicekräften geschuldet waren, sehr gut. Die Getränkepreise bei Phoenix sind unverändert moderat, so kostet z.B. eine Flasche Pilsener Urquell 0,33 Liter 3,50 Euro. Überhaupt hat mich die Vielfalt angebotener Biere überrascht. Die gesamte Barkarte kann hier eingesehen werden!

Wem das alles immer noch zu wenig war, der konnte noch auf den Mitternachtssnack warten, wo es noch einen kleinen Nachschlag gab.

Die Ausflüge sind zeitlich so gelegt, dass man zu den Mahlzeiten immer an Bord ist. Eine Tatsache, die wir wirklich sehr genossen haben, denn stundenlange Fußmärsche sind ohnehin nicht unsere Sache. Es ist angenehm, wenn man nach zwei bis drei Stunden Ausflug wieder zurück zum Schiff kommt und zwar entweder zum Mittag- oder zum Abendessen.

Dass auf einem Viereinhalb-Sterne-Schiff die Kleidung etwas niveauvoller sein sollte, versteht sich eigentlich von selbst. Trotzdem wird seitens des Veranstalters auch noch einmal extra darauf hingewiesen. Um so unverständlicher, wenn dann immer noch Zeitgenossen in T-Shirt und kurzer Hose zum Abendessen erscheinen. Auch das sind Unsitten, die leider immer wieder zu beobachten sind.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass wir uns auf der Asara sehr wohlgefühlt haben. Das Schiff genügt durchaus gehobenen Ansprüchen. Pluspunkte sammeln konnte die Asara mit einer wirklich komfortablen Kabine und dem allgemein gediegenen Ambiente. Weniger gut gefallen haben uns die oben angesprochenen Punkte (nicht regulierbare Lautsprecherdurchsagen in der Kabine, die Belästigung durch einige unverständige RaucherInnen und die enge Bestuhlung im Panoramarestaurant).

Freilich nützen weder ein modernes Schiff noch eine gute Küche, wenn das Personal nicht mitzieht. Bei Phoenix war und ist das immer schon ein großer Pluspunkt gewesen, ein Pfund, mit dem gewuchert werden kann. In diesem Fall möchten wir unseren Dank an die gesamte Besatzung des Asara richten. Egal ob Kapitän, Kreuzfahrtleiter, Hotelmanager oder Chefkoch, alle zusammen mit den einzelnen MitarbeiterInnen haben für ein wunderbares Gesamterlebnis gesorgt.

Sollten noch Fragen zum Schiff selbst bestehen, können diese bestimmt auf den Seiten von Phoenix abschließend geklärt werden. Wenn Sie möchten, können Sie jetzt mit dem Reisebericht fortfahren. Klicken Sie hierzu auf einen Link Ihrer Wahl:

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