Freitag, 01.07.2022 (Koblenz)

Heute mussten wir früher aus den Federn, weil um 9.00 Uhr Reiseleiterin Silvia an der Gangway wartete. Ein Stadtrundgang durch Koblenz stand heute auf dem Programm, außerdem eine Gondelfahrt zur Festung Ehrenbreitstein. Sonja war heute wieder mit von der Partie, so dass sie ebenfalls die Schönheit der Stadt erleben konnte. Unsere Reiseleiterin stellt sich als glühende Anhängerin ihrer Stadt vor, im Vortrag ist sie offen, spontan und nahezu enthusiastisch. Ich habe selten eine Stadtführerin erlebt, die es versteht, ihre eigene Begeisterung so vorzutragen, dass der Funke auch auf die Gruppe überspringt. Die zweieinhalb Stunden mit ihr haben wirklich großen Spaß gemacht. Wir starteten unseren Rundgang mit einem ersten Stopp am Florinsmarkt, wo nicht nur die gleichnamige Kirche steht, bekannter dürfte der „Augenroller“ sein, der die Besucher, die vor dem Alten Kaufhaus stehen, alle 15 Minuten mit dem berühmten Augenrollen beglückt und alle 30 bzw. 60 Minuten streckt er auch noch die Zunge raus.

Unser weiterer Weg führte zum Teil durch sehr schön gestaltete Innenhöfe, vorbei an Restaurants und Straßencafés. Fast ganz Koblenz, das 113.000 Einwohner zählt, schien in Feierlaune zu sein. Überall sah man Tische und Stühle im Freien, auf den diversen Plätzen wurden Bühnen aufgebaut, so dass es zum Teil schwierig war, die Sehenswürdigkeiten überhaupt zu fotografieren. Wir kamen bei der Liebfrauenkirche vorbei, die so groß ist, dass man sie kaum auf ein Bild bannen kann.

Aber es gelang uns natürlich trotzdem. Wir sagten dem „Pfefferminzje“ kurz "hallo" und warfen in der Gemüsegasse einen Blick auf „Spitals Andun“, einem weiteren bekannten Koblenzer Original. Dem berühmtesten von ihnen, dem „Schängel“, begegnet man sozusagen auf Schritt und Tritt, vorzugsweise auf den Kanaldeckeln der Stadt kann man ihn bewundern. Aber es gibt auch noch einen Brunnen im Rathaushof, dort liegt er eingerahmt vom Jesuitenensemble. Aber Vorsicht: alle zwei Minuten spuckt er in hohem Bogen aus und versucht die Fußgänger nass zu machen.

Der Schängelbrunnen hat seinen Platz im Herzen der Koblenzer Altstadt. Geht man aus dem Innenhof wieder heraus, steht man auf dem Jesuitenplatz. Das schlossartige Jesuitengymnasium beherbergt seit 1985 das Rathaus. In der Mitte des von schön hergerichteten Bürgerhäusern umgebenen Platzes steht das aus dem Jahr 1899  stammende Denkmal des Koblenzer Physiologen und Anatomen Johannes Müller.

Hier noch ein kurzer Film zum Schängel, wenn er in Aktion ist:

Auf unserem Weg zum Görresplatz kamen wir bei der Göttin der Hygiene vorbei, die einen ungewöhnlichen Jugendstilgiebel ziert. Ungewöhnlich ist auch der berühmte Historienbrunnen am Görresplatz, der an diesem Tag stark bevölkert war. Die Lichtverhältnisse waren leider auch nicht optimal, so dass die Fotos bescheiden ausgefallen sind.

Von hier war es nur noch ein Katzensprung zur Festung Ehrenbreitstein, die 118 Meter über dem Rhein thront. Jenny, die Assistentin des Kreuzfahrtleiters, die darauf achtete, dass niemand den Anschluss an die Gruppe verlor, ging voraus und organisierte die Tickets für die Seilbahn. Dann schwebten wir in der komfortablen Bahn, die anlässlich der Bundesgartenschau im Jahr 2011 erbaut wurde, bequem nach oben. Hier eröffnete sich eine neue Welt. Die Festungsanlage, die zwischen 1817 und 1828 von den Preußen errichtet wurde, ist die zweitgrößte Anlage dieser Art in ganz Europa. Wir wurden nach dem Eintritt in die Festung schon von Trommelwirbel empfangen, so dass man sich sofort zurückversetzt fühlte in die damalige Zeit. Dicke Mauern, Gräben, Tunnel, Tore und Schießscharten bestimmen noch heute das Bild des riesigen Komplexes. Von hier oben hat man auch eine herrliche Aussicht, u.a. auf die Moselmündung und zum Deutschen Eck, wo das Kaiser-Wilhelm-Reiterstandbild mit insgesamt 37 Meter Höhe zu bewundern ist.

Gegen 11.15 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Dabei kamen wir auch noch an der ältesten Kirche von Koblenz vorbei, der im Jahr 836 geweihten Stiftsbasilika St. Kastor. Auch in Koblenz ist es uns wieder aufgefallen, dass viele Sehenswürdigkeiten fußläufig zu erreichen sind.

Der erste Ausflug des heutigen Tages war damit absolviert. Es blieb gerade noch Zeit, um sich ein wenig frisch zu machen und um 12.00 Uhrverabschiedete sich die Asara aus Koblenz, die Stadt, die mit Sehenswürdigkeiten richtig klotzen kann. Aber von all den Highlights stechen sicher das Deutsche Eck mit dem Reiterstandbild und die Festung Ehrenbreitstein heraus. 

Wir standen noch ein paar Minuten auf dem Sonnendeck und machten Aufnahmen vom Pegelhaus und dem früheren preußischen Regierungsgebäude. Der Ausflug war ziemlich "schrittintensiv" und so freuten wir uns auf das deftige Mittagessen im Restaurant Vier Jahreszeiten, wo uns ein Schnitzel Wiener Art serviert wurde. Das füllte den Kalorienspeicher wieder auf, denn viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht. Etwa gegen 16.00 Uhr sollte unser Schiff in St. Goarshausen festmachen.

Aufgrund der Fülle des Bildmaterials geht es mit der Loreley nach einem Klick auf St. Goarshausen im folgenden Menü weiter:

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