Mittwoch, 4. Dezember 2024
Natürlich hätten wir uns auch für heute ein paar Sonnenstrahlen gewünscht, aber andererseits waren wir froh, dass es nicht regnete. Dürnstein, das nur ca. 870 Einwohner hat, ist einer der bekanntesten Orte in der Wachau, die zwischen Melk und Krems liegt. Wir erreichten die Anlegestelle gegen 8.00 Uhr und hier hatte man sofort den Eindruck, dass nicht nur die Gehsteige hochgeklappt waren, sondern alles Leben verschwunden war. Da wir ohnehin erst um kurz vor neun zum Frühstück gingen, hatten wir angesichts der etwas trüben Aussichten keine Eile. Kurz vor 10.00 Uhr verließen wir das Schiff und schlenderten gemütlich in den überschaubaren Ort. Tatsächlich kämpfte sich die Sonne phasenweise durch die dicke Wolkendecke und erlaubte einigermaßen ungetrübte Blicke auf die Ruine der Burg Dürnstein, die zwischen 1140 und 1145 erbaut wurde und deren berühmtester Gefangener Richard Löwenherz war.
Mindestens genau so berühmt wie der englische König ist das Stift Dürnstein, ein Barockjuwel, das viele Flusskreuzfahrer kennen, denn der blaue Kirchturm ist ein weithin bekanntes Fotoobjekt. Wir hatten im Vorfeld ein Ticket für eine Führung gebucht, leider musste der Ausflug jedoch abgesagt werden, weil das Stift bereits Ende Oktober seine Pforten geschlossen hatte. So begnügten wir uns mit einem kurzen Rundgang im Hof des Stifts und beschlossen dann, die „dritte Sehenswürdigkeit“ von Dürnstein, der Marille, einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Wir probierten uns in zwei Geschäften durch diverse Liköre, Schnäpse und Schokoladen und kehrten schließlich nach etwa 90 Minuten mit mehreren Tüten zum Schiff zurück. Der Kalorienhaushalt musste schließlich wieder aufgefüllt werden. Davor hieß es jedoch Abschied zu nehmen von Dürnstein, ein letztes Mal hieß es "Leinen los!" und die Adora nahm Kurs auf Passau. Um 15.30 Uhr "mussten" wir schon wieder in die Panorama Lounge, weil eine Strudelparty auf dem Programm stand und wer kann sich diesen Köstlichkeiten schon entziehen.
In der Folge konnten wir uns noch ein wenig ausruhen, die vorbei ziehende Landschaft der Wachau genießen und Fotos bearbeiten. Um 18.30 Uhr waren die Passagiere zum Kapitäns-Abschieds-Cocktail eingeladen, dem sich das Gala-Abendessen anschloss. Letzteres war aus kulinarischer Sicht der Höhepunkt. So wurde zunächst ein vorzügliches Rindertatar mit Feigen und Walnüssen serviert, noch besser war der Hauptgang mit einem rosa gebratenen Rinderrücken. Was dann folgte, haben wir selbst auf der Amadea, dem eigentlichen Traumschiff, nicht erlebt. Unter tosendem Applaus und mit rhythmischen musikalischen Klängen marschierten die Köche mit ihren weißen Hauben und einer Eistorte, der „Baked Alaska“, durch die Reihen der Gäste, die begeistert klatschten und sangen. Die Stimmung war prächtig und emotional, denn spätestens jetzt wussten alle, dass sich die Reise dem Ende zuneigte.
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Den Schlusspunkt bildete eine Weihnachtstombola. Hierzu konnte man in den Tagen vorher zum Preis von 5,00 Euro je ein Los erstehen. Die Einnahmen kamen zum Großteil der Crew zugute. Hier in der Panoramalounge ließen wir dann den Abend auch ausklingen und kehrten am späten Abend in die Kabine zurück, wo wir noch die Koffer packten. Immer noch geplättet von diesen letzten Eindrücken gingen wir schließlich schlafen, denn morgen würde uns der Wecker schon kurz nach sieben Uhr an das Ende der Reise erinnern.
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