Dienstag, 3. Dezember 2024
Für den heutigen Aufenthalt in Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei, war leider kein Sonnenschein mehr vorhergesaugt. Tatsächlich genügte ein Blick aus dem Fenster, der das leider bestätigte: alles war grau in grau. Heute konnten wir uns auch deshalb mehr Zeit lassen, da sich die Ankunft wegen Wartezeiten an der Schleuse verzögern würde. So lösten wir ein Länderquiz in geselliger Runde, bei dem die Buchstaben ordentlich durcheinander geraten waren. Ein kurzweiliger Spaß, der viele Passagiere bei Laune hielt. Dann wurde es kurzzeitig doch ein wenig ernster, weil um 10.30 Uhr die Kreuzfahrtleiterin Informationen über die morgige Ausschiffung mitteilte. Dann, es war mittlerweile etwa 14.00 Uhr, erreichten wir Bratislava. Die Adora wurde zwischen alter Brücke und Apollo Brücke festgemacht, so dass wir einen Fußweg von etwa 20 Minuten zurückzulegen hatten, um ins Zentrum zu gelangen.
In Bratislava kann man besonders anschaulich erklären, was das Schöne an Flusskreuzfahrten ist. U.a. die kurzen Wege. Selbst in einer Großstadt ist es möglich, schnell und ohne Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel von A nach B zu kommen. Am bekannten Carlton Hotel wies ein großer Christbaum auf den sich anschließenden Weihnachtsmarkt hin. Tatsächlich fanden sich hier jedoch ausschließlich Buden, die entweder etwas zu essen oder Getränke, wie z. B Punsch anboten. Diese Angebote ignorierten wir zunächst, weil wir erst dem berühmten Cumil einen Besuch abstatten wollten. Das ist der Mann, der im Gulli sitzt und den Damen unter die Röcke glotzt, was jedoch zunehmend schwieriger wird, weil auch diese fast nur noch Hosen tragen. Wir verabschiedeten uns von Cumil und spazierten weiter Richtung Hauptplatz, wo uns schon "der schöne Nàci" begrüßte und auch der Glühweinduft des Weihnachtsmarktes am Hauptplatz stieg uns in die Nase. Leider wurde das Wetter immer schlechter, es tröpfelte sogar ein wenig und es wurde zunehmend ungastlicher. Wir wärmten uns an Punsch und aßen eine Art Kartoffelchips, die am Spieß verkauft wurden. Gut geschützt an einem regendichten Unterstand warteten wir auf eine Regenpause, die aber nicht kam. Nachdem wir mit dem Michaeler Tor eine weitere Sehenswürdigkeit abgehakt hatten, war es an der Zeit, erneut ein warmes Getränk zu sich zu nehmen. Bei der Vielzahl der Stände hatten wir tatsächlich die Qual der Wahl. Anschließend zog es uns zurück zum Schiff, dabei kreuzte Cumil wieder unseren Weg und wir machten noch ein paar Fotos.
Zurück auf dem Schiff zogen wir uns kurz auf die Kabine zurück, bevor wir um 18.30 Uhr das Ablegemanöver verfolgten. Wir sagten Bratislava adieu und machten ein paar Abschiedsfotos von der angestrahlten weißen Burg.
Um 19.00 Uhr begaben wir uns gemeinsam in das Spezialitäten Restaurant am Heck der Adora. hHer hatten wir einen Tisch für vier Personen reserviert, denn einmal während einer solchen Reise besteht die Möglichkeit, in diesem Restaurant ein Abendessen einzunehmen. Das Motto des Abends war "Hüttenzauber". Hier wurden bayerische Spezialitäten wie Wurstsalat oder Obazda, aber auch Schinkenspezialitäten am Buffet angeboten. Beim Hauptgericht hatte man auch die Wahl aus diversen bayerischen Fleischspezialitäten, wie z. B Schweinshaxn oder Schweinebraten oder Kassler im Brotteig. Dazu gab es Semmel- oder Kartoffelknödel, Sauerkraut und Bratensoße. Offenbar hatte der Kapitän Vollgas gegeben, denn der lärmpegel war sehr hoch. Andererseits ist es hier trotzdem sehr angenehm, weil im Vergleich zum Hauptrestaurant nur 22 Gäste anwesend sind. Anschließend suchten wir uns einen Platz in der Panoramalounge, wo wir uns unter anderem noch einen Singapur Sling gönnten. Der Hoteldirektor drehte zwischenzeitlich die Musikanlage auf volle Lautstärke, weil er der Meinung war der beste DJ der Welt zu sein. Auf diese Art und Weise hoffte er viele der Reisenden zum Tanzen zu animieren, bei uns bewirkte er damit leider genau das Gegenteil. Wir verließen fast fluchtartig die Lounge und zogen uns auf unsere Kabine zurück, wo die Musik glücklicherweise nur noch in gedämpfter Lautstärke zu hören war. Trotzdem waren wir über diese Art der Massenbespaßung etwas verärgert, denn Derartiges waren wir von Phoenix bislang nicht gewöhnt.
Dieses kleine Ärgernis war freilich nicht mehr als eine Randnotiz einer im Prinzip von Anfang bis Ende gelungenen Adventsreise. Morgen würden wir mit Dürnstein die letzte Anlegestelle der Reise vor der Rückkehr nach Passau. Impressionen dazu gibt es nach Klick auf den entsprechenden Link.
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