Montag, 2. Dezember 2024

Der erste Blick aus dem Kabinenfenster versetzte unserer Vorfreude erst einmal einen kleinen Dämpfer. Es herrschte dichter Nebel, also gingen wir zunächst frühstücken, um uns für den anstrengenden Ausflugstag zu stärken. Das Frühstücksbuffet war heute nicht mehr so reichlich bestückt wie noch am Vortag, so gab es z. B keinen Lachs. Das war jedoch kein Problem, da man diesen zusammen mit den Eierspeisen beim Kellner bestellen konnte. Die ersten Vororte von Budapest erreichten wir kurz nach 11 Uhr und zu unserer Freude hatte sich der Nebel bis zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise verzogen. Langsam glittt die Adora an den Sehenswürdigkeiten, die hier wie an einer Perlenkette aufgereiht sind, vorbei. Auf der linken Donauseite, hier liegt die Stadthälfte "Pest", bewunderten wir die einzigartige Architektur des ungarischen Parlaments, rechterhand, im Stadtteil "Buda", thronten Bauwerke wie die Fischerbastei, die Matthiaskirche oder der Präsidentenpalast und so ganz nebenbei fuhren wir auch noch unter etlichen Brücken, wie z. B der berühmten Kettenbrücke hindurch. Unmittelbar an der Freiheitsbrücke machte die Adora fest.

Der Anlegeplatz war für uns optimal, weil die Markthalle, die wir später besuchen wollten, gleich um die Ecke lag. Zunächst stärken wir uns aber im Vier Jahreszeiten mit einem diesmal nicht so gelungenen Mittagessen. Der Victoriabarsch war leider noch nicht ganz durch und nachdem Sushi nicht nach unserem Geschmack ist, beschränkten wir uns auf Vor- und Nachspeise. Gegen 13.15 Uhr verließen wir das Schiff und gingen die paar Meter zu Fuß zur Markthalle. Hier wartete ein unfassbar riesiges Angebot an Lebensmitteln aller Art auf den kaufwütigen Touristen. Wir beschränkten uns aufs Fotografieren, denn die vielen bunten Obst- und Gemüsestände sind ein wirklich schöner Farbtupfer. Weniger angetan waren wir von den zum Teil exorbitant hohen Preisen, vor allem für Produkte, die vorzugsweise von Touristen gekauft werden, wie z. B die berühmte Pic-Salami. Aber glücklicherweise wird ja niemand zum Einkauf gezwungen.

Gegen 14 Uhr verließen wir die Markthalle, gingen auf die gegenüberliegende Straßenseite und bestiegen ein Taxi, das uns zur Fischerbastei brachte. Zuvor hatte ich den Fahrer, der ursprünglich 25 Euro verlangt hatte, auf 20 Euro herunter gehandelt. Da wir zu viert unterwegs waren, war der Preis überschaubar und wir kamen schnell und bequem zur nächsten Sehenswürdigkeit. Oben angekommen kauften wir zunächst Tickets für die Besichtigung der Fischerbastei. Nachdem wir den mittleren einstelligen Eurobetrag bezahlt hatten, eroberten wir die Terrassen, Türme und Arkaden aus weiß-grauem Stein, die ein wirklich märchenhafter Hingucker sind und den Betrachter verzaubern. Dieses Ensemble wurde zwischen 1899 und 1906 auf den Mauern einer mittelalterlichen Festung errichtet. Man könnte hier Stunden verbringen, denn der Ausblick auf die Stadt ist einfach grandios. Wir mussten aber weiter, denn hier oben gibt es noch viel mehr zu entdecken. So kaufen wir weitere Tickets für die Besichtigung der am gleichen Ort befindlichen Matthiaskirche. In diesem prunkvollem Kirchenbau wurde 1867 das österreichische Kaiserpaar Franz Joseph I und Elisabeth zum König und zur Königin von Ungarn gekrönt.

Kurz nach 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Sankt-Stephans-Basilika die auf der anderen Donauseite im Stadtteil Pest liegt und fast 8.500 Menschen Platz bietet.  Zu Füßen dieser Kirche befindet sich angeblich der schönste Weihnachtsmarkt von Budapest. Wir schlenderten durch den wirklich herrlich gelegenen Markt, tranken Glühwein und kauften viel zu teure Pralinen. Letzteres war sicher der ausgelassenen Urlaubsstimmung geschuldet.

Nachdem alle Stände ausgiebig erkundet waren, wurde es aber irgendwann doch Zeit für die Rückkehr zum Schiff. Immerhin waren noch mehr als eineinhalb Kilometer zu Fuß zurückzulegen, aber pünktlich zum Abendessen waren alle an Bord. Nach dem Dinner, wo unter anderem ein vorzügliches Hirschragout serviert wurde, wartete auf dem Sonnendeck noch eine Überraschung auf uns.

Die Gäste wurden mit kostenlosem Glühwein versorgt und nachdem die Adora abgelegt hatte, präsentierte sich Budapest buchstäblich im schönsten Glanz. Alle wichtigen Gebäude, wie Fischerbastei, Präsidentenpalast und natürlich das Parlament waren hell erleuchtet und so kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Budapest zeigte sich hier wirklich von seiner allerschönsten Seite und wir waren dankbar für dieses einmalige Erlebnis.

 

 

Zum Abschluss des Tages wurde in der Panorama Lounge noch Gulaschsuppe serviert und Bordmusiker Attila sorgte mit Schlagern von Andrea Berg und anderen für beste Stimmung. Diesen Tag und besonders diesen Abend werden wir noch lange in Erinnerung behalten. Das war sicher das Highlight dieser Reise und wir waren uns einig, dass alles, was jetzt noch kommen würde, als Zugabe zu werten wäre. Die nächste Anlegestelle ist Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei.

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Dieser Tagesbericht endet mit einer Aufnahme des prägnantesten Gebäudes der ungarischen Hauptstadt, dem Parlament:


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