Donnerstag, 2. Mai 2013 (Symi - Rhodos)
Mit Ausschlafen war es heute Essig. Um 7.00 Uhr lief die FTI.Berlin in den verträumten kleinen Hafen des winzigen Eilands Symi ein. Natürlich frühstückten wir wieder auf dem Promenade-Deck und verfolgten das Anlegemanöver.
Bis zu dieser Kreuzfahrt war uns der Name "Symi" nie untergekommen. Heute sollte sich das ändern. Im Ausflugsprogramm wurde Symi als "schönster Hafen Griechenlands" beschrieben. Wir waren daher schon gespannt auf das, was wir zu sehen bekommen. Natürlich macht die Sache noch mehr Spaß, wenn auch das Wetter mitspielt. Das tat es heute ebenfalls wieder im Überfluss. 28 Grad waren vorhergesagt und die spürten wir schon recht bald, kaum dass wir die Gangway verlassen hatten.
Vom Bug der FTI.Berlin konnten wir einen herrlichen Blick in die Bucht werfen. Die Lichtverhältnisse waren gut und die wie in einem Amphitheater angeordneten Kapitänshäuser im neoklassizistischen Stil zwangen den Betrachter zum Innehalten. Derartiges hatten wir nicht unbedingt erwartet. Die Farben Gelb und Braun dominieren die Architektur, sie sollen an die früher bedeutsame Schwammtaucherei erinnern.
Das malerische Eiland liegt nur 9 Kilometer südwestlich vom türkischen Festland entfernt und gehört zur Inselgruppe des Dodekanes. Auf 58 Quadratkilometern leben etwa 3.000 Einwohner, deren Haupteinnahmequelle der Tourismus ist, auch Fischfang wird noch betrieben. Die Insel wird regelmäßig von Fähren aus Rhodos angelaufen, auch aus der nahegelegenen Türkei kommen immer Tagesausflügler, denn Kreuzfahrtschiffe verschlägt es in diese Ecke der südlichen Sporaden eher selten.
Wir schlendern an den Tavernen und Souvernirsgeschäften entlang und sind immer wieder begeistert von der Schönheit der Insel. Die Bucht, die an einen norwegischen Fjord erinnert, die farbenprächtigen Häuser, das unaufgeregte Treiben der Fischer, die man hier beim Flicken ihrer Netze beobachten kann, all das zeigt ein unverfälschtes, sympathisches Griechenland, in das man nur zu gerne eintaucht.
Wir hielten uns durchgehend im Hafenviertel ("Gialos") auf, denn die Hitze der Ägäis stoppte unseren Tatendrang doch sehr früh. Außerdem fand Sonja auch schnell Gefallen an den feilgebotenen Schmuckstücken und insbesondere an Schildkröten wie dieser:
Den beschwerlichen Fußweg zur Oberstadt ("Chorio") scheuen wir, stattdessen spazieren wir durch die Gassen von Gialos, machen einen Fotostop bei dieser Kirche
und genießen anschließend die Rundumsicht im Hafen:
Die Aufnahme links oben belegt einmal mehr sehr deutlich, was eine Kreuzfahrt mit der FTI.Berlin ausmacht: Kleine Häfen, kurze Wege! Obwohl das Hafenbecken von Symi wirklich alles andere als groß ist, gibt es doch eine Vielzahl an reizvollen Fotomotiven. Wir saßen uns daher in eine der zahlreichen Tavernen und genehmigten uns einen Frappe, den günstigsten der ganzen Reise. Im Rücken von uns führen unendlich viele Treppen zum Stadtteil Chorio hoch. Die heben wir uns für den nächsten Besuch auf!
Auf dem folgenden Panoramafoto kommt die Schönheit Symis noch stärker zur Geltung:
Wir waren derart gefangen vom Zauber der Insel, dass wir erst auf den letzten Drücker zur FTI.Berlin zurück kehrten. Das letzte Foto an Land schoss ich um 10.29 Uhr, also kurz bevor die Gangway eingeholt wurde.
Um 11.00 hieß es Abschied nehmen von Symi und den bunten Häusern, die uns so viel Freude gemacht haben.
Und für all jene, die Symi nach diesem Bericht ebenfalls in ihr Herz geschlossen haben, gibt es noch einen "Rausschmeißer":
Natürlich führte uns der erste Weg nach der Rückkehr umgehend aufs Promenadedeck, wo wir unseren Flüssigkeitsverlust mit Säften und Wasser ausglichen. Wir hatten jetzt gut zwei Stunden Zeit, um uns auszuruhen, eine Kleinigkeit zu essen und uns auf den nächsten Hafen, Rhodos, vorzubereiten. Die Rosen-Insel, wie sie auch genannt wird, liegt lediglich 24 Kilometer von Symi entfernt, ist sozusagen die große Schwester und in der Tat ist Rhodos mit einer Gesamtfläche von etwa 1.300 Quadratkilometern und 115.000 Einwohnern die größte Insel des Dodekanes.
Bei unverändert glatter See und blauem Himmel glitt die FTI.Berlin beinahe lautlos zur Anlegestelle im Hafen von Rhodos, vorbei an den berühmten Windmühlen und in Sichtweite zur Stadtmauer vor den Delphinen.
Rhodos ist vermutlich eines der größten Freilicht-Museen der Welt. Allein die gewaltige Stadtmauer mit etwa vier Kilometern Länge ist ein Kunswerk für sich und praktisch überall präsent. Das war nun der dritte Besuch von Rhodos-Stadt, aber es ist immer wieder schön durch die Gassen zu bummeln. An diesem Tag hielten sich auch die Touristenströme in Grenzen, nicht zuletzt wegen der Hitze, und wir kamen daher bei unserem Rundgang gut voran.
Unweit des Katharinentores, durch das wir die Altstadt betreten haben, befindet sich auch gleich die Ruine der Kirche Panagia tou Bourgou.
Rhodos-Stadt wurde im Jahr 1988 in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Angesichts der hier im Dutzend anzutreffenden Hotspots, wie z.B. Großmeister-Palast, Ritterstraße, imposanten Festungsmauern mit Gräben und Bastionen oder dem fast beschaulich wirkenden Mandraki-Hafen, ist das wirklich kein Wunder.
Wir kommen an den Hippokrates-Platz mit seiner Freitreppe und beschließen, zum Uhrturm zu marschieren.
Unversehens finden wir uns in einem Schmuckgeschäft wieder, deren deutsche (Mit)-Inhaberin uns angesprochen hat. Da wir in diesen Tagen unseren 30. Hochzeitstag feiern, wäre es doch gelacht, wenn wir nicht ein passendes Stück finden würden. Diesmal waren wir beide bei der Suche erfolgreich und wir haben uns für je einen Ring entschieden. Derart beschwingt ging es dann weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Uhrturm. Wir kaufen zwei Tickets (der Preis ist mir leider entfallen), die auch ein Getränk beinhalten und steigen nach oben. Es macht Spaß, immer wieder inne zu halten und durch die verschiedenen Öffnungen nach draußen zu sehen, wir sind die einzigen Besucher.
Die Rundumsicht vom Uhrturm ist wirklich beeindruckend. Man sieht die Süleyman-Moschee und im Hintergrund die FTI.Berlin, das rechte Bild zeigt den gewaltigen Großmeisterpalast. Nach einer kurzen Getränkepause setzen wir unseren Spaziergang zu eben jenem Palast fort, der an diesem Tag geschlossen ist. Die Ritterstraße ist hier sozusagen nebenan und sie gehört uns fast alleine.
Am Ende der Ritterstraße lenken wir unsere Schritte nach links und orientieren uns Richtung Mandraki-Hafen. Hier können wir noch einmal die herrlichen Aussichten auf die Wahrzeichen der Stadt, Elafos und Elafina, genießen. Außer der FTI.Berlin ist kein weiteres Kreuzfahrtschiff vor Ort, das spürt man sehr deutlich, denn das Touristenaufkommen ist eher bescheiden.
Hier, zwischen Hafen und Festungsanlagen, laden Bänke zum Verweilen ein. Wir gönnen uns noch zwei Gläser mit frisch gepresstem Orangensaft und schlendern dann zur FTI.Berlin, die in Sichtweite liegt, zurück.
Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser schwimmendes Hotel wieder, so bleibt noch genügend Zeit für die Körperpflege und wir erscheinen pünktlich zum Abendessen im Hauptrestaurant. Mit unseren Tischnachbarn aus Wien tauschen wir die Erfahrungen des Tages aus und lassen uns das Menü schmecken. Anschließend geht es zur "Happy Hour" in den Yacht-Club. Zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr kann man sich hier sein Franziskaner-Weißbier für gerade einmal 2,00 Euro schmecken lassen. Kein Wunder, dass Plätze um diese Zeit immer dünn gesät waren.
Der zweite Tag mit zwei Hafenanfahrten ging damit zu Ende. An Mensch und technisches Equipment wurden erneut höchste Anforderungen gestellt. Aber es bleibt keine Zeit zum Luftholen, denn morgen wartet der Kykladen-Archipel Santorin darauf, von uns entdeckt zu werden.
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