Montag, 13.11.2017 (Santorin, Griechenland)
Die Nacht war diesmal sehr unruhig, starker Wind machte der Amadea, aber vor allem uns zu schaffen. In unserer Kabine, die sich im vorderen Bereich auf Deck 7 befand, wurden wir gehörig durchgeschaukelt. Immerhin hatten wir aber nicht mit Seekrankheit zu kämpfen, so dass uns das Frühstück, das wir wie immer im Amadea einnahmen, um 9.00 Uhr schon wieder gut schmeckte. Die Eierspeisen wurden vor meinen Augen immer frisch zubereitet, die Wartezeiten waren gering bis nicht vorhanden und auch die Auswahl am Büffet sagte uns zu und außerdem war es sehr praktisch für uns, weil der Weg von unserer Kabine auf dem Promenadendeck sehr kurz war.
Die Ankunft in Santorin stand erst gegen 14.00 Uhr an, bis dahin hatten wir seit dem Abschied aus Korfu mehr als 400 Seemeilen zurück gelegt.
Bis zur Ankunft konnte ich also noch an meinem Reisebericht arbeiten. Das fiel mir umso leichter, als das Wetter am Vormittag noch nicht so vielversprechend war und sich die Sonne zurückhaltend gab. Das änderte sich aber, je näher die Amadea dem Kykladen-Eiland kam. Das Weißwurst-Frühstück um 11.00 Uhr ließen wir aus, denn um 12.30 Uhr gab es ja schon wieder Mittagessen und anschließend verfolgten wir bei zunehmend aufklarendem Wetter wie die Amadea majestätisch in die Caldera glitt.
Das war nun der vierte Besuch dieser einzigartigen Insel. Santorin, das griechisch Thira heißt, und 9.600 Einwohner hat, verfügt über einen unvergleichlichen Zauber. Und auch wenn das Wetter an diesem Tag nicht ganz so makellos war, ist es immer wieder eine Freude , an den fast senkrecht aufsteigenden Felswänden vorbei zu fahren. Bei klarem Wetter leuchten die weißen Häuser noch verlockender, aber auch so war die Stimmung beinahe andächtig.
Da wir Santorin schon mehrmals erkundet hatten, nahmen wir diesmal an einer Inselrundfahrt teil. Wir wurden zunächst mit den Booten der Einheimischen an Land getendert. Im kleinen Hafen von Athinios wurden wir von unserer Reiseleiterin Alexandra bereits erwartet, die ein lustiges Kauderwelsch aus Deutsch und Holländisch sprach. Der Bus schlängelte sich die Serpentinen hoch und wir warfen noch den einen oder anderen Blick auf das Traumschiff.
Die anschließende Fahrt führte zum höchstgelegenen Ort der Insel, nach Pyrgos. Der kleine Ort liegt auf einer 350 m hohen Bergkuppe an der Nordwestflanke des mit 567 m höchsten Inselberges Profitis Elias. Alexandra gab uns eine knappe halbe Stunde Zeit, damit wir das Gassengewirr erkunden konnten. Ich machte mich allein auf den Weg nach oben Richtung Kastell, um die Kirche, die man schon von Ferne sehen kann, aus den Nähe abzulichten. Dabei hätte ich mich beinahe verlaufen, sah dann aber zum Glück jemanden aus unserer Gruppe, den ich nach dem richtigen Weg fragen konnte.
Die Pracht der weißen Häuser und Kirchen in Pyrgos ist so verlockend, dass man ständig auf der Suche nach einem neuen Standort für das ultimative Foto ist. Und ich muss zugeben, dass beim Betrachten der Bilder sofort wieder Fernweh aufkommt.
Nach diesem kurzweiligen Intermezzo fuhren wir wieter nach Norden in die Stadt Oia (gesprochen Ia), die am Kraterrand liegt und wo man den schönsten Sonnenuntergang genießen kann. Wir schlenderten auf dem Hauptweg von Oia entlang, der mit unzähligen Cafes, Restaurants und Geschäften gesäumt ist. Bei unserem letzten Besuch im Jahr 2015 wurden geradezu blank polierte Steinplatten verlegt, auf denen sich prima flanieren lässt. In der Hochsaison treten sich die Touristen sicher gegenseitig auf die Füße, heute war es hingegen ruhig, wir konnten ungehindert marschieren und uns die schönsten Stopps für die Fotopausen aussuchen.
Wie oben schon erwähnt geizte die Sonne heute mit ihren wärmenden Strahlen, aber wir waren schon froh, dass es nicht regnete und auch bei dieser Witterung konnte man stimmungsvolle Fotos machen. Wie unschwer zu erkennen ist, fand das Panoramabild auch Verwendung als Titel für meine Seite. Und weil mich dieser Teil Oias besonders fasziniert, gibt es auch noch einen kurzen Film dazu.
Leider hat es für den perfekten Sonnenuntergang nicht gereicht, aber auch so hat der Rundgang durch Oia viel Spaß gemacht wie die folgenden Bilder zeigen.
Wie an anderer Stelle schon beschrieben geht die Sonne um diese Jahreszeit schon sehr früh unter. Als wir uns auf den Weg zum Busparkplatz machten, war es daher schon relativ dunkel. Aber ein Spaziergang durch Oia bei Licht hat auch etwas Stimmungsvolles.
Jedenfalls wirkt auch die Terrassenarchitektur im Lichtschein nicht weniger eindrucksvoll als bei Tag.
Gegen 19.00 Uhr kehrten wir wieder auf unser schwimmendes Zuhause zurück, das wir zuvor noch aus der Ferne abgelichtet hatten.
Nach dem wie immer vorzüglichen Abendessen unterhielt uns dann noch Bauchredner Perry Paul mit seiner Puppe Amadeus. Seine Assistentin Eve präsentierte mit einem Passagier einen verblüffenden Zaubertrick, so dass wir auch an diesem Abend wieder gut unterhalten wurden.
Bereits um 20.00 Uhr hatte sich die Amadea aus der Kaldera von Santorin verabschiedet und Kurs auf das nächste Ziel Cesme (Türkei) genommen. Dort steht ein Ausflug nach Efesus auf dem Programm.
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Mit einem letzten Foto von der sagenhaften Vulkaninsel Santorin verabschieden wir uns zunächst aus Griechenland, kommen aber schon in zwei Tagen wieder zurück.