Die Ausgehungerten begeben sich unmittelbar nach dem Betreten des Schiffes gerne umgehend in das Büffet-Restaurant, dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Unser erster Weg führt in der Regel gleich in die Kabine, weil dort alle für die Kreuzfahrt unverzichtbaren Utensilien bereit liegen, als da wären: die Costa-Karte, Zahlungsmittel, Kabinen- und Zimmerschlüssel und Ausweis in einem. Ohne dieses Teil ist man quasi nackt. Unsere sah so aus:
Nach Beitritt in den Costa-Club erhält man bei der folgenden Kreuzfahrt bestimmte Vergünstigungen und eine entsprechende Clubkarte, in unserem Fall war es diesmal der "Coral-Club". Einzelheiten können bei Bedarf direkt bei Costa nachgelesen werden. Vergessen Sie die Karte niemals, denn ohne sie sind Sie sozusagen nicht existent.
Neben der Costa-Card liegen folgende Unterlagen in der Kabine für Sie bereit: das "Today", das tägliche Mitteilungsblatt. Hier steht drin, wo was wann geboten wird. Hier erfahren Sie auch, ob legere Kleidung im Restaurant ausreichend ist oder ob "Gala" angesagt ist, etwa beim "Willkommens-Gala-Abend". Ferner liegen Informationen über die jeweiligen Häfen und die Ausflüge bereit. Wenn Sie bereits von zuhause Ausflüge gebucht haben, liegen auch die jeweiligen Teilnehmerbelege auf der Kabine. Ein Tipp: Vergleichen Sie den Voucher mit der Ausflugsnummer Ihres Wunschausfluges. Es passiert durchaus, dass sich Tippfehler einschleichen und Sie buchstäblich im falschen Bus landen. Damit sich die Passagiere auf dem Schiff nicht verlaufen, sollten sie den nützlichen Faltplan, der ebenfalls bereits liegt, immer zur Hand haben. Die folgenden Bilder, die sich nach Klick vergrößern lassen, zeigen beispielhaft eine Auswahl zu "Today", Port-Information und Tourmagazin:
Weil wir die Dinge gleich von Anfang an klar geregelt wissen wollen, sind wir von Deck 8 nach unten auf Deck 2 gefahren. Dort stehen praktische Automaten, an denen man seine Kreditkarte, falls vorhanden, registrieren lassen kann. Auch das empfiehlt sich, denn im Gegensatz zu einem gewissen Herrn Hipp, der mit seinem Namen für alles Mögliche steht, wird sich Costa im Zweifel damit nicht begnügen. Also Costa-Card und Kreditkarte geschnappt und runter auf Deck 2. Hier, neben dem Gästeservice, steht dieser kleine Automat (auch der vergrößert sich nach Klick!):
Die Registrierung funktioniert denkbar einfach: Costa-Card durch Schlitz ziehen, anschließend Kreditkarte durchziehen. Damit steht dem Kreuzfahrt-Vergnügen nichts mehr im Weg. Übrigens: Passagiere ohne Kreditkarte müssen eine Einlage in Höhe von mindestens 150,00 Euro entrichten und ggf. wieder "nachschießen".
Unsere Kabine war bereits in Teil 1 der Schiffs-Infos zu sehen. Wen aber auch noch interessiert, wie so ein Bad genau aussieht, der klickt bitte hier auf die Vorschaubilder:
Wie schon beschrieben, bietet das Bad viele Ablagemöglichkeiten (Männer und noch mehr natürlich die Frauen wird's freuen). Der oft gescholtene Duschvorhang hat uns in all den Jahren nie gestört oder Probleme bereitet. Ein "Festkleben" oder ähnliche Phänomene können wir nicht bestätigen.
Nach dem ersten Inspizieren der Kabine meldet sich dann aber doch der Hunger und wir gehen hoch auf Deck 9, das sind gerade mal ein paar Schritte von unserem komfortablen Domizil. Sehr praktisch! Das Selbstbedienungs-Restaurant Botticelli lockt mit vielen Köstlichkeiten und einem überraschend gefälligen Ambiente. Hier hat es uns wesentlich besser gefallen als auf der Costa Pacifica, die ziemlich überladen und hart an der Schmerzgrenze gestaltet war. Auch der Top-Zustand, in dem sich das gesamte Interieur des Botticelli befindet, war so nicht unbedingt zu erwarten. Nach 11 Jahren Dauereinsatz auf den Weltmeeren wären diverse Abnutzungserscheinigungen wie abgewetzte Polster, verblassender Glanz und ähnliches normal. Nicht so auf der Costa Atlantica, die nach wie vor eine elegante Erscheinung ist. Hier ein paar Beispiele:
Das Ambiente im Botticelli machte jedenfalls großen Appetit auf die Köstlichkeiten, die hier angerichtet waren. Diverse Pastagerichte sind auf einem italienischen Schiff selbstverständlich obligatorisch. Man hat die Wahl, sich seinen Teller beim Show-Cooking füllen zu lassen oder man bedient sich an einer der Stationen. Pizzaschnitten gibt es praktisch den ganzen Tag, dazu diverse Fleischgerichte wie Hühnchen, Geschnetzeltes, Spanferkel, Schmorbraten, Muscheln, Gambas, Kuchen und .... Obstsalat:
Obstsalat und Kuchen sehen nicht nur gut aus, beides mundete auch ausgezeichnet. Wie das Essen überhaupt schmackhaft war. Besonders im "Tiziano", dem Bedienrestaurant auf Deck 2 und Deck 3, haben wir es uns an unserem 8-Personen-Tisch ausgesprochen gut gehen lassen. In unserem Reisebüro hatten wir vor der Kreuzfahrt darum gebeten, einen Tisch auf Deck 3 an der Balustrade zu bekommen. Diesem Wunsch hat man seitens Costa entsprochen. Von oben hat man einen wunderbaren Überblick und besonders beim "Italienischen Abend" ist man mittendrin im Geschehen. Im Tiziano sind die Tische wundervoll eingedeckt, es ist immer wieder schön, hier zum Essen kommen zu "dürfen". Der Service, den die zum Großteil von den Philippinen kommenden Waiter boten, war einfach nur großartig. Ruel und Lorelyn verwöhnten uns jeden Abend mit üppigen 4- oder 5-Gänge-Menüs.
Und Appetit bekommen? Kein Wunder, denn die italienisch mediterran angehauchte Küche auf den Schiffen der Costa-Flotte macht das Schlemmen auch leicht. Vielleicht hat die Qualität im Vergleich zum Vorjahr eine Spur nachgelassen. Mag sein, dass die ganz großen "Kracher" fehlten und wahre Gourmets etwas enttäuscht sind. Wir waren mit dem Angebotenen mehr als zufrieden. Auch das Frühstück, das wir regelmäßig im Tiziano einnahmen hat unseren Bedürfnissen voll und ganz entsprochen. Drei oder vier Wurstsorten vom Büffet, dazu Weißbrot und Brötchen, Müsli und diverse Eierspeisen von der Karte. Orangensaft und Kaffee werden serviert. Und wenn man dann auch noch einen Fensterplatz ergattert, wie wir meistens, dann beginnt der Tag doch schon prima!
Für den kleinen und den großen Hunger ist reichlich gesorgt. Wer Lust hat auf einen Burger, sollte sich zur Grill & Salat Bar auf Deck 9 nach vorne begeben. Besonders Kinder werden die angebotenen Pizze sehr zu schätzen wissen. Den neapolitanischen Mafia-Taler gibt es praktisch ständig, auch im Rahmen des Tischservice zwischen 21.00 Uhr und 1.00 Uhr in der Pizzeria auf Deck 9.
Wasser und Kaffee (der sicher nicht so schlecht schmeckt wie mitunter zu lesen!) bekommt man an den Automaten auf Deck 9. Hier findet man auch Tee- oder Kakaobeutel. Es ist durchaus nicht so, dass alle Getränke nur gegen Bares zu bekommen sind. Womit wir beim nächsten Thema wären, den Preisen für die Getränke. Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die Italiener das Bier nicht unbedingt erfunden haben, aber immerhin bietet Costa neuerdings auch ein "Bier-Package" an, das allerdings immer noch ausgesprochen teuer ist. 20 große Fassbier werden für 72,00 Euro plus 15% Servicegebühr angeboten. Das lohnt sich nach meiner Erfahrung kaum. Wir haben ein Mineralwasser-Paket mit 13 Flaschen zum Preis von ca. 27,00 Euro gekauft. Dazu gab es öfter mal ein Bier zum Abendessen, das kostete dann schon mal 5,18 Euro die Halbe. Wir haben stattdessen vor dem Theater einen "Cocktail des Tages" getrunken. Den gab es für schlappe 6,00 Euro. Auf der Atlantica gibt es darüber hinaus auch noch das Zuzahl-Restaurant Club Atlantica auf Deck 10. Das haben wir jedoch nicht ausprobiert, wir waren mit dem normalen Angebot mehr als zufrieden.
Vielleicht noch ein Wort zu den immer wieder feil gebotenen All-inclusive-Paketen zum Preis von 13,00 Euro täglich pro Person. Wer zu zweit reist, wie wohl die meisten, muss auch zwei Getränkepakete bezahlen und zwar vor der Reise. Es sind daher immer 26,00 Euro zu zahlen. Auch dann, wenn man, wie wir während dieser Kreuzfahrt sehr oft, den ganzen Tag unterwegs ist, weil wir Ganztagesausflüge gebucht hatten. Der Erwerb eines solchen Pakets sollte aus meiner Sicht daher reiflich überlegt werden. Aber das muss natürlich jeder mit sich selbst ausmachen!
Hat man sich dann für ein Getränkepaket entschieden, bestellt man sein Getränk, z.B. ein Mineralwasser, beim Waiter. Der verlangt dann die Costa-Card, bringt zwei Quittungen und die Costa-Card anschließend wieder zurück und wenig später hat man sein Glas oder seine Flasche am Tisch. Der Beleg ist zu unterschreiben und verbleibt beim Waiter, der zweite Beleg kann zur eigenen Kontolle behalten werden. Anders als früher, wo Bons abzugeben waren, ist der Papierkram damit deutlich weniger geworden. Den aktuellen Stand an noch zur Verfügung stehenden Getränken aus dem jeweiligen Paket kann man am Quittungsbeleg ablesen. Ein kleines, aber ganz praktisches Detail!
Wer unmittelbar nach dem Essen Lust auf einen kleinen Limoncello o.ä. hat, dem wird auch geholfen. Hier gilt es, die Augen offen zu halten, denn oft sind die Waiter dermaßen schnell mit ihren Tabletts vorbei gehuscht, dass ich sie zu spät gesehen habe. Hier bekommt man ein Gläschen Limoncello auch mal für 1,00 Euro. Ein Jägermeister, Averna oder Ramazotti schlägt mit 4,70 Euro + 15% Bedienungsgeld zu Buche.
Und weil das Auge ja bekanntlich immer mitisst, hier ein paar Häppchen, die nach Klick zum ausgewachsenen Happen werden. Guten Appetit!
Was bietet die Costa Atlantica darüber hinaus? Sehr viele Bars, insgesamt 12 Stück, in denen auch gute Unterhaltungs- und Tanzmusik gespielt wird. Wir haben uns oft und gerne in der Bar Paparazzi und im Atrium aufgehalten. Auch in der Grand Bar Piazza Madama Butterfly waren wir hin und wieder zu Gast. Wer auch während der Kreuzfahrt nicht auf das Internet verzichten will, kann am Internet-Point auf dem "La Strada Deck" (Nähe Cafe Florian) surfen. An Bord steht, wie bei Costa üblich, WiFi zur Verfügung, so dass man auch seinen Laptop nutzen kann. Eine Stunde kostet 10,00 Euro, allerdings ist die Geschwindigkeit sehr langsam, so dass das ein teurer Spaß werden kann.
Für uns ein ganz wichtiger Bestandteil jeder Kreuzfahrt ist das Theater. Die dortigen Unterhaltungsabende sind fixer Programmpunkt eines jeden Tages. Bei der diesjährigen Kreuzfahrt war das nicht anders. Das Theater "Caruso" erstreckt sich im Bug über die Decks 2 (La Dolce Vita), 3 (La Strada) und 4 (Roma). Es bietet ca. 1.000 Zuschauern Platz und den auftretenden Künstlern eine imposante Kulisse. Auch das Theater auf der Costa Atlantica ist so gestaltet, dass man praktisch von jedem Platz eine gute bis sehr gute Sicht auf die Bühne hat. Wenn man allerdings in höheren Rängen in der ersten Reihe sitzt, kann das hohe Geländer sichtbehindernd sein. Im Erdgeschoss, vor allem auf den hinteren Plätzen bläst die Klimaanlage wie ein Laubsauger. Hier sollte man sich also sehr warm anziehen oder sich gleich einen anderen Platz suchen.
Nach den eher durchwachsenen Darbietungen im Vorjahr wurde auf der Costa Atlantica zum Teil ausgezeichnete Unterhaltung geboten. Begeistert hat uns die 12-köpfige Tanzgruppe aus England, die mit ihren Auftritten ein ums andere Mal die Herzen der Zuschauer erobert hat. Eine kleine Kostprobe bietet das folgende kurze Video:
Selbst wenn der Costa-Sänger David O'Leary, wie leider meistens, nicht in Form war, riss das Ballett alles wieder raus. Für beste Unterhaltung sorgten u.a. Künstler aus Russland (Duo Gorodji), das Duo Donnert mit einer atemberaubenden Rollschuhshow und Hochgeschwindigkeitsjonglage oder der grandiose Tenor Mike Pidone, der u.a. auch für Drafi Deutscher die Arrangements schrieb.
Auch wenn man natürlich immer hofft, dass alles reibungslos läuft, können trotzdem kleinere oder auch größere Probleme auftreten. Im Fall der Fälle wendet man sich zunächst mal an seinen persönlichen Kabinen-Steward. Bei größeren Schwierigkeiten erhält man immer Unterstützung mit Rat und Tat am Guest-Service auf Deck 2 (La Dolce Vita). Im Normalfall gibt es hier auch (fast) keine Wartezeiten. In der Regel ist ein deutschsprachiger Mitarbeiter vor Ort, andernfalls ist man mit ein paar Englisch-Kenntnissen stets auf der sicheren Seite. Auf Deck 2, gleich nebenan, findet man auch das Ausflugsbüro. Hat man nicht alle Ausflüge schon von Zuhause aus gebucht oder entschließt man sich erst später, kann man hier immer noch den einen oder anderen Trip buchen.
Was die Costa Atlantica sonst noch zu bieten hat, zeigt die folgende Foto-Show:
Damit enden die Informationen zur Costa Atlantica. Ich hoffe, die eine oder andere Information war nützlich. Wenn weitere Fragen auftauchen sollten, können mir diese gerne auch per Email unter daimlino@t-online.de gestellt werden. Noch mehr Wissenswertes liefert natürlich die Costa-Seite selbst, ich kann an dieser Stelle lediglich über unsere eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen berichten. Wer also lieber den detaillierten Reisebericht "Rund um West-Europa" lesen möchte, ist herzlich eingeladen. Klicken Sie einfach weiter. Die Reise beginnt am 03.09.2011 mit der Anreise und Einschiffung in Warnemünde.
Warnemünde | Info Teil I | Start Reisebericht |
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Spaß und gute Unterhaltung.