Donnerstag, 16. November 2017 (Alanya, Türkei)

Nach 193 Seemeilen erreicht die Amadea zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage die Türkei und zwar legt sie diesmal in Alanya an, das 140 Kilometer östlich von Antalya liegt und wo etwa 285.000 Menschen leben. Alanya ist einer der beliebtesten Badeorte an der Türkischen Riviera und wer es gerne warm oder heiß mag, ist hier richtig.

Der Alanya-Schriftzug erinnert gleich an das berühmte Vorbild in Hollywood. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht, denn die Touristenhochburg lockt Sonnenanbeter und Partyliebhaber gleichermaßen. Die Amadea erreicht gegen 8.00 Uhr ihren Liegeplatz bei weiterhin bestem Wetter. Unmittelbar vor uns sehen wir den 35 Meter hohen "Roten Turm", der bereits 1226 errichtet wurde. Er diente früher der Verteidigung und ist ein Beispiel der seldschukischen Baukunst. Nicht umsonst gilt der Turm als "das" Wahrzeichen Alanyas.

Klar, dass wir die Gelegenheit nutzten und heute draußen auf dem Pooldeck frühstückten. Während die Daheimgebliebenen froren, genossen wir auf dem Lidodeck Eierspeisen, Lachs und Kaffee. Und weil heute auch kein gebuchter Ausflug auf dem Programm stand, hatten wir alle Zeit der Welt und konnten den Tag in Ruhe beginnen.

Nach dem Frühstück beschlossen wir von Bord zu gehen. Die Promenade war fußläufig erreichbar und so waren wir bereits wenige Minuten später am Ende des Kais bei den türkischen Zöllnern, die ausgesprochen freundlich und hilfsbereit waren. Einer wies uns sogar darauf hin, dass wir die Fotoausrüstung nicht durch den Röntgenapparat prüfen lassen sollten. Das fanden wir ausgesprochen zuvorkommend.

Kaum hatten wir den Roten Turm passiert, wurden wir auch schon auf eine kleine Bimmelbahn aufmerksam. Für ausgesprochen preiswerte 2,00 Euro fuhren wir hier immerhin 35 Minuten am Hafen entlang und über eine der Haupteinkaufsstraßen wieder zurück.

Zugegeben, Sehenswürdigkeiten bekamen wir zwar nicht zu sehen, aber die Vorbeifahrt an der wirklich schön gestalteten Strandpromenade hat trotzdem Spaß gemacht und wir waren auch beeindruckt von der Sauberkeit. Es waren auch hier nur wenige Touristen hier, das machte die Sache aber für den Besucher noch reizvoller.

Nach dem Ausstieg aus der Bimmelbahn setzten wir den Weg von unserer ursprünglichen Ausgangslage wieder fort. Der Spaziergang begann am Roten Turm und wir schlenderten die wirklich sehr breite und einladende Promenade entlang, wo wir immer wieder zu Bootstouren aufgefordert wurden. Nach dem dritten Kopfschütteln wurde mir das zwar allmählich unangenehm, aber es ist eben unvermeidlich. Wir sahen Partyboote in gewöhnungsbedürftigen Designs, Jachten, Segelboote und schön angelegte Grünflächen.

Nach einer Weile  bogen wir links ab, wir kamen an den Platz mit dem Atatürk-Denkmal vorbei und landeten dann in einem wunderschönen Park mit Wasserspielen. Einige Einheimische nutzten die Ruhe der Anlage, um Zeitung zu lesen oder eine Kleinigkeit zu essen.

Nicht nur die Parkanlage machte einen sehr gepflegten Eindruck, auch die Grünanlagen an der Promenade machten es den Spaziergängern leicht zu verweilen.

Dann gingen wir vom Park aus auf den Atatürk-Boulevard und orientierten uns in Richtung des Burgberges. Wir waren auf der Suche nach einem T-Shirt für unseren Enkel, wurden jedoch nicht fündig. Irgendwann landeten wir vor dem Archäologischen Museum und wussten nicht, ob wir links oder rechts gehen sollten. Schließlich fragte ich einen jungen Türken und er erklärte uns, dass wir auf der gegenüber liegenden Seite des Hafens wären. Also entschieden wir uns ein Taxi zu nehmen. Das kostete uns 8,00 Euro und ersparte uns einen längeren Fußmarsch zurück zum Hafen. Außerdem war es bereits später Nachmittag und wir hatten mittlerweile genug von Alanya gesehen. 

Das Abendessen war heute noch kurzweiliger als sonst. Zunächst erfreute ich mich u.a. an einer köstlichen Honig-Chili-Ente, überhaupt war das Menü wieder ganz exzellent wie die folgenden Aufnahmen belegen.

Im Anschluss kam eine Armada von Kellnern mit dem Maitre an der Spitze zu unserem Tisch und überraschte eine unserer sympathischen Reisebegleiterinnen aus Jena mit einer Torte und einem Ständchen. Noch am Vorabend hatten wir mühevoll Luftballons aufgeblasen, die dann an ihre Kabinentür geklebt wurden. Da war die Freude verständlicherweise groß. Geburtstage auf hoher See sind eben immer etwas ganz Besonderes.

Der Höhepunkt des Tages stand uns aber noch bevor. Die Ankündigung im Tagesprogramm klang schon vielversprechend.

Es sollten Ausschnitte aus dem schönsten Musical-Filmen zum Besten gegeben werden. Und tatsächlich: das Amadea Showensemble überraschte uns mit einer mitreißenden Show. Wir wurden mit erstklassigen Choreografien verzaubert, die mit einem unglaublichen Tempo glänzten. Auch die Stimmen der Sängerinnen und Sänger überzeugten uns an diesem Abend. Es wurden Szenen aus Dirty Dancing, Chikago, Mary Poppins und König der Löwen präsentiert. Am Ende gab es frenetischen Applaus und viele strahlende Gesichter waren Beleg für einen wunderbaren Abend. Als i-Tüpfelchen bekamen wir in der Nacht wieder eine Stunde geschenkt, weil sie sich die Amadea bereits auf den Weg nach Zypern gemacht hatte. Unser nächster Hafen war Limassol.

 

Start Reisebericht Limassol Rhodos

 

Mit einem letzten Blick auf das Wahrzeichen von Alanya, den Roten Turm, verabschieden wir uns aus der Türkei.

 

 


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