Die MS Adora wurde 2019 gebaut, ist 135 Meter lang, 11,40 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,60 Meter. Sie bietet 190 Passagieren Platz, die von 40 Crew-Mitgliedern umsorgt werden. Dass die weiß-türkisfarbene Lady erst fünf Jahre alt ist, sieht man auf den ersten Blick. Die großen Glasflächen verleihen dem Schiff gleich einen modernen Touch, der sich im Inneren fortsetzt. Die Einrichtung wirkt edel und elegant.
Die Adora bietet 78 geräumige Kabinen und sie verfügt über 4 Passagierdecks. Weil das Wetter es diesmal zuließ, hielten wir uns sogar sporadisch auf dem Sonnendeck auf, das über einen kleinen Whirpool verfügt, Liegestühle, Sitzgruppen und Schattenplätze sowie eine Sitzterrasse vorne bietet. Das WLAN ist kostenpflichtig, aber es wird auch nicht beworben, weil der Empfang einfach zu schlecht ist und man grundsätzlich abwarten sollte bis man in der Nähe von Anlegestellen ist.
Wichtigste Orte der Begegnung sind die Panorama-Lounge mit Bar, das Restaurant "Vier Jahreszeiten" (eine Tischzeit) und das Spezialitäten-Restaurant am Heck des Schiffs. Darüber hinaus gibt es eine Bibliothek und einen Fitnessraum, auch ein Lift zwischen Neptun- und Oriondeck ist vorhanden.
Unsere Kabine war auf dem Oriondeck und hatte einen französischen Balkon. Sie war ausreichend groß und verfügte über Dusche/WC, Fön, individuell regulierbare Klimaanlage, die hervorragende Arbeit leistete, SAT-TV, Radio, Minibar, Kaffeemaschine und einen Safe auf Augenhöhe, der sehr leicht zu bedienen war. Die Nespresso-Kaffeemaschine war ein nettes Goodie, das wir auch mal für einen Espresso zwischendurch genutzt haben. Eine Kapsel pro Tag ist kostenlos. Darüber hinaus bietet Phoenix auch noch eine kleine Tageszeitung an, mit der man immer einen groben Überblick über das Zeitgeschehen hat. Wir haben uns auf der Kabine, die über wirklich viel Stauraum und ausreichend Kleiderbügel verfügt, sehr wohlgefühlt.
Zur Kulinarik:
Zum Frühstück gibt es ein reichhaltiges Büffet, u.a. mit diversen Säften, eine gute Brötchen-, Wurst- und Käseauswahl sowie Müsli, Marmeladen und anderes mehr. Eierspeisen und Fischspezialitäten kann man gesondert bestellen, sie werden dann serviert, genauso wie eine Kanne Kaffee. Mittags und abends werden mehrgängige Menüs serviert bei einer Tischzeit. Darüber hinaus gibt es einen Nachmittagskaffee/Tee mit Gebäck sowie einen Mitternachtssnack. Während unserer Reise konnten wir auch das All-inklusive-Getränkepaket nutzen, das im Reisepreis inkludiert war. Das Bitburger-Bier sowie der Weiß- und Rotwein haben uns jedoch nicht überzeugt, sodass wir weitgehend auf Getränke aus der Barkarte zurückgegriffen haben. Die Getränkepreise bei Phoenix sind traditionell günstig und daher war das für uns kein Problem. Die Menüs zum Mittag- und Abendessen haben uns immer überzeugt, es wurden hochwertige Lebensmittel verarbeitet und schön auf den Tellern angerichtet, die Tische waren immer sehr ansprechend gedeckt. Einmal waren wir im Spezialitäten-Restaurant am Heck des Schiffs, um den "Hüttenzauber" mit bayerischen Schmankerln zu genießen. Es gab darüber hinaus einen Kapitäns-Empfang und ein Kapitäns-Dinner. Das Abschieds-Gala-Abendessen war zweifellos der Höhepunkt mit einer Eisparade, die wir in dieser Form noch nie erlebt haben und die man so eigentlich nur vom Traumschiff kennt.
Da wir unsere Ausflüge selbst organisiert haben bzw. auf eigene Faust unterwegs waren, kann ich zur diesbezüglichen Durchführung seitens der Phoenix-Reiseleitung keine Angaben machen. Es ist jedoch grundsätzlich festzustellen, dass bei Flusskreuzfahrten die Schiffe zentral anlegen, so dass vieles fußläufig erreichbar ist. Einzelheiten hierzu bitte ich den jeweiligen Tagesberichten zu entnehmen.
Die Abende haben wir immer in der Panorama Lounge ausklingen lassen, wo es uns gut gefallen hat bis auf eine Ausnahme, weil der Lärmpegel einfach zu hoch war. Ansonsten fanden auch mal eine Tombola statt oder der ausgezeichnete Bordmusiker Attila sorgte für gute Unterhaltung, ohne dass man sich die Ohren zuhalten musste. Das Tagesprogramm, das täglich auf den Kabinen ausliegt, weist immer auf entsprechende Programmpunkte hin.
Kreuzfahrtleiterin Beatrix hat einen guten Job gemacht, ihr Auftreten war souverän und charmant, wenn auch mitunter etwas besserwisserisch, wenn man mal eine Rückfrage hatte, die nach ihrer Meinung doch schon beantwortet worden wäre. Auch der Hoteldirektor Andy Meli hat Plupunkte gesammelt, auch wenn der humoristische Abend arg gestelzt daherkam und auch die anschließend präsentierte Tanz-Musik nach unserem Geschmack über den noch erträglichen Lautstärkepegel hinausgeschossen ist. Nicht alles muss allen gefallen, insofern ist das auch lediglich eine marginale Kritik.
Ausdrücklich zu loben sind die Servicekräfte an der Rezeption, in den Bars, in der Küche und die Kabinenstewards sowie die Matrosen. Alle waren immer freundlich, hatten ein Lächeln für die Passagiere und haben nebenbei ein riesiges Arbeitspensum absolviert. Nicht zuletzt ihnen ist es zu danken, dass auch diese Kreuzfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für diese tolle Arbeit!
Damit endet meine persönliche Einschätzung zur MS Adora, die, obwohl sie lediglich 4,5 Sterne hat im Vergleich zur NickoVision, insgesamt etwas besser abgeschnitten hat. Bei der Kulinarik und bei der Kabinenausstattung (Stichwort Klimaanlage) hat sich die Adora einen kleinen Vorsprung erarbeitet.
Die folgenden Bilder zeigen noch Einblicke in die Kulinarik und in die Kabine: