Auf dieser Seite stelle ich Ihnen einige Orte oder Sehenswürdigkeiten vor, die nicht gleich auf Seite 1 der Reiseführer zu finden sind. Hier ist es meist auch noch etwas ruhiger, da man sich ein Stück weit abseits der üblichen Touristenpfade bewegt.
Tipp 1: Cascata del Varone (Wasserfall Varone)
Drei Kilometer nördlich von Riva findet sich eine geologische Rarität. Folgen Sie der Nationalstraße 421 Richtung Ponte Arche und Sie werden staunen. Über eine Fallhöhe von ca. 100 Metern rauschen die Wasser in einer Klamm hier nach unten. Das Schauspiel ist aufgeteilt in eine obere und eine untere Schlucht, der Eintritt kostet für Erwachsene 5,50 Euro. Ein interessantes Video zum Wasserfall gibt es hier!
Übrigens: Ein botanischer Garten gehört ebenfalls zum Park, für Abwechslung ist also gesorgt. Man sollte einigermaßen gut zu Fuß sein, denn bis zur oberen Schlucht muss man immerhin 115 Stufen erklimmen, rutschfestes und stabiles Schuhwerk ist ebenso zu empfehlen wie entsprechende Kleidung, denn es kann nass werden!
Tipp 2: Schauderterrasse (Hotel Paradiso, Tremosine)
Sie erreichen das Hotel Paradiso entweder von der Gardesana Occidentale kommend durch eine enge Schluchtenstraße südlich von Limone nach Tremosine hoch und dann in Pieve angekommen nach links oben abbiegend. Oder wenn Sie aus Richtung Limone über die Straßen oben am Hang und damit durch einige andere Dörfer von Tremosine kommen. Dann halten Sie sich im Zentrum von Pieve rechts. Wenn der Puls über 100 geklettert und der Blutdruck nicht mehr messbar ist, dann haben Sie Ihr Ziel, das Hotel Paradiso erreicht.
Lassen Sie sich nicht davon irritieren, dass die Terrasse zu einem Hotel gehört. Das Schöne daran ist nämlich nicht nur die Aussicht, sondern auch die Tatsache, dass der ganze Spaß auch noch kostenlos ist. Das soll Sie freilich nicht daran hindern, vielleicht doch einen Cappuccino oder einen Eisbecher zu konsumieren. Denn bei solchen Aussichten schmeckt es doch gleich doppelt gut.
Bereits an dieser vergleichsweise geringen Bilderauswahl ist die Faszination der Schauderterrasse zu erahnen. Egal ob Sie Ihre Blicke nach rechts oder links schweifen lassen, überall erwarten Sie herrliche Aussichten und die Mühen und Aufregungen der teilweise abenteuerlichen Anfahrt sind schnell vergessen.
Die folgenden Links bieten weitere Informationen zum Hotel Paradiso bzw. zur Schauderterrasse:
Schauderterrasse (Hotel Paradiso)
Ein Abgrund zum Erschaudern - herrlich!
Tipp 3: Punta San Vigilio
"Punta" bedeutet "Punkt" und die "Punta San Vigilio" ist, betrachtet man den ganzen Gardasee, sicher nur ein kleiner Punkt, wenngleich bestimmt einer der schönsten. Und entgegen mancher Beschreibungen in dem einen oder anderen Reiseführer nicht so überlaufen, wie man vielleicht erwarten könnte. Die Landzunge liegt malerisch am Fuße des Monte Baldo, zwischen Torri del Benaco und Garda. Nur am südlichsten Punkt des Gardasees, in Sirmione, ragt das Land weiter in den See hinein als hier.
Wer es geschafft hat, die Einfahrt zum Parkplatz nicht zu übersehen, stellt sein Fahrzeug im Schatten der Bäume ab und kann dann auf Entdeckungstour durch den Park "Baia delle Sirene" gehen, an dessen Ende die Gebäude der Punta San Vigilio warten.
Seit dem 16. Jahrhundert befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Brenzone, die hier über die Jahrhunderte ein Refugium, einen Rückzugsort der besonderen Art geschaffen hat. Napoleon und Winston Churchill waren hier ebenso zu Gast wie Prinz Charles oder Vivien Leigh.
Die Zypressen und die hohen Steinmauern verdecken hier noch den Blick auf das Hotel, den kleinen Hafen und die Taverne. Nach Durchschreiten des Torbogens gelangt man auf einen kleinen Platz und allmählich erschließt sich dem Betrachter ein Ensemble, das nichts von seinem Zauber verloren hat.
Die Villa San Vigilio wurde vom bedeutendsten Architekten der damaligen Zeit, Michele Sanmicheli, entworfen. Er bezog die ganze Spitze von San Vigilio, so wie sie heute noch zu sehen ist, in die Gestaltung mit ein. Die eigentliche Villa ist im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden, aber wenn Sie über das nötige Kleingeld verfügen und bereit sind zwischen 270,00 und 890,00 Euro zu investieren, können Sie süße Träume im Locanda San Vigilio genießen und bekommen obendrein noch ein Frühstück dazu.
In der Taverne sitzt man unter schattenspendenden Bäumen an kleinen Tischen und hat freien Blick auf den Hafen, der an diesem Ort, eben kleiner ausfällt als anderswo. Aber gerade die überschaubaren Dimensionen machen die Faszination von Punta San Vigilio aus. Wer mit dem Segelboot vorbei fährt, so wie wir das zuletzt im Jahr 2014 gemacht haben, hat noch einen ganz anderen Blick.
Zweifellos ein außergewöhnlicher Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann. Noch ein letzter Blick durch das "Traumfenster" und dann verabschieden wir uns von der Punta San Vigilio.
Denn spätestens dann, wenn Sie hier mit dem Fahrrad weiter wollen, wissen Sie, dass Sie hier falsch sind. Ja, Humor haben Sie an der Punta San Vigilio also auch noch!
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