Das Jahr 2023 ist für meine Frau und mich ein Besonderes, weil wir im Mai unseren 40. Hochzeitstag feiern durften. Da war es für uns klar, dass wir zu diesem Anlass auch an einen besonderen Ort fahren wollen. Grundsätzlich sind wir um diese Zeit immer beim Stanglwirt in Going, weil aber unser Hochzeitstag just in die Pfingstferien fiel und der Preissprung zu Ferienbeginn eklatant war, haben wir von einer Buchung abgesehen. Es war uns schlichtweg zu teuer.

Wir mussten allerdings nicht lange nach einer Alternative suchen, denn natürlich hatten wir für diesen Fall auch einen Plan B. Dieser sah einen fünftägigen Aufenthalt im Hotel Salò du Parc in Salò vor. Ein ebenfalls sehr schönes Haus, mit vier Sternen ausgestattet und unmittelbar am See gelegen. Vor vielen Jahren haben wir Salò bereits einmal besucht, jedoch nicht dort übernachtet. Es ist uns jedoch Vieles in Erinnerung geblieben, so dass wir nicht lange überlegen mussten. Salò ist die größte Stadt am westlichen Gardasee und bei deutschen Touristen nicht annähernd so bekannt wie z.B. Malcesine, Bardolino oder Limone. Während unseres Aufenthalts Ende Mai hörten wir daher hauptsächlich Italienisch, was sich nicht unbedingt als Nachteil entpuppte.

Unsere Unterkunft, das Hotel Saló du Parc, lag nur einen Katzensprung vom Lungolago, der Flaniermeile Salós, entfernt:

Das Hotel hatten wir in erster Linie deshalb ausgewählt, weil es sehr zentral und trotzdem ruhig lag. Das Haus ist ideal unmittelbar am See gelegen, verfügt über einen sehr schönen eingewachsenen Garten, ein Swimmingpool ist natürlich vorhanden, aber das Schönste war für uns die grandiose Privatterrasse unseres Zimmers im fünften Stock. Selbst wenn man es rechtzeitig bucht, gibt es keine Garantie. Wie der Zufall so spielt, war ein paar Tage früher bereits mein Facebook-Freund Rainer mit seiner Gattin angereist, der sich für uns erkundigt hatte, welches Zimmer wir denn bekommen würden. Da wir ein paar Tage vorher noch beim Stanglwirt waren, hat es uns natürlich interessiert, ob es mit dem Terrassenzimmer auch klappen würde. Da konnte Rainer, der im Übrigen auch selbst einen sehr interessanten Kreuzfahrtblog betreibt (https://lust-auf-kreuzfahrten.blogspot.com/), dann zum Glück Entwarnung geben, so dass die Vorfreude entsprechend groß war. Ein Manko war der sehr enge Parkplatz direkt vor dem Eingang, das lag aber eher daran, dass die benachbarten SUVs einfach so viel Platz für sich beanspruchten. Dass die Klimaanlage in den ersten Tagen nicht funktionierte, war kein großer Nachteil, denn man konnte abends bzw. nachts problemlos die Terrassentür geöffnet lassen und kam so in den Genuss einer angenehmen Brise. Im Folgenden stelle ich jetzt zunächst das Hotel in einer Bilderserie vor:

Vor allem auf der Terrasse unseres Deluxezimmers haben wir schöne Stunden verbracht. Der Aufenthalt wird einem hier auch noch durch eine elektrisch ausfahrbare Markise versüßt, so dass ein schattiger Platz garantiert ist. Die Aussichten und vor allem die Ruhe hier oben haben wir wirklich sehr genossen. Kleinere Abstriche, wie z.B. den sehr rutschigen Einstieg in die Badewanne, haben wir da gerne in Kauf genommen. Wer an einer ausführlichen Bewertung zum Hotel interessiert ist, klickt hier!

Die eine oder andere schöne Aussicht gab es allerdings auch bei unseren regelmäßigen Rundgängen durch die Stadt oder entlang der Promenade. Saló steht noch für Ursprünglichkeit, soll heißen, dass die Einheimischen für den Touristen stärker sichtbar sind als an anderen Orten des Gardasees. Man kann sich hier noch in einem dichten Straßen- und Gassennetz verirren und befindet sich im nächsten Moment doch an einem touristischen Hotspot, von denen es nicht übermäßig viele, aber doch einige gibt. Denn Saló ist auch bekannt für seine kleine, aber feine Shoppingmeile, wo auch anspruchsvolle Damen auf ihre Kosten kommen. Und während die Gattin die Boutiquen erobert, kann der gestresste Ehemann einen Cappuccino in einem der vielen Cafés am Lungolago genießen. Ein besonderer Clou ist die Verbindung von Einkaufsstraße und Uferpromenade. Wenn man eine Boutique von der Straßenseite aus betritt, kommt man auf der anderen Seite an der Promenade wieder heraus. Es ist aber fraglich, ob diese Art der Abkürzung gut bei den Geschäftsinhabern ankommt.

Wer in Saló unterwegs ist, stößt auch immer wieder auf den venezianischen Löwen, z.B. am historischen Stadttor, der Porta San Giovanni, oder direkt an der Uferpromenade. Hier wacht ein besonderes Exemplar über die Stadt: auf einer meterhohen Säule thront der geflügelte Löwe. Ein Symbol längst vergangener Zeiten als Salo zu Venedig gehörte.

Wir waren von Saló, die von 1943 bis 1945 auch italienische Hauptstadt unter der Marionettenregierung Mussolinis war, jedenfalls begeistert. Hier macht es einfach die Mischung aus jederzeit fußläufig erreichbaren Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Dom Santa Maria Annunziata oder der Palazzo della Podesta, in dem heute das Rathaus untergebracht ist, und der Möglichkeit, nur ein paar Meter weiter den Blick auf den Gardasee zu genießen.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählt natürlich auch der beeindruckende Uhrturm (im Bild links oben). Aber auch kleinere und nicht so bekannte Kirchen wie die Chiesa della Visitazione (oben, zweites Bild von rechts) und die Chiesa di San Giovanni Decollato (oben rechts). Die folgenden Bilder geben einen kleinen Eindruck der Kathedrale Santa Marian Annunziata (Maria Verkündigung). Man sollte sich hier von den Außenaufnahmen nicht täuschen lassen, ein Besuch lohnt sich allemal:

Essen und Trinken sind in jedem Urlaub wichtig und weil die Auswahl an der kilometerlangen Uferpromenade in Salo besonders groß ist, war es gar nicht so einfach, ein Restaurant zu finden, das den Ansprüchen auch gerecht wird. Schon am zweiten Tag hatten wir allerdings Glück und unser Lieblingsristorante für die kommenden Tage gefunden. Hier gab es einen Chef, der prima Deutsch sprach, aber viel wichtiger war natürlich die "Cucina Italiana", die im Ristorante "Tip Tap" serviert wurde. In dieser Beziehung wurden wir bestens bedient, egal ob Pizza oder Pasta, ob Tiramisu oder Gelati, alles schmeckte vorzüglich und wir haben uns im Tip Tap wirklich wohl gefühlt. Nicht zuletzt natürlich wegen der schönen Sicht auf den Lago.

Während es sich bei Spaghetti, Pizza u.ä. zweifellos um Italienische Küche handelt, so wie man sie kennt und erwartet, wurden wir bei unserer Suche nach einem geeigneten Lokal aber auch mit Gerichten konfrontiert, die man nicht unbedingt auf der Speisekarte erwartet. In diesem Fall handelte es sich um einen "Schmorbraten vom Esel", zweifellos etwas gewöhnungsbedürftig. Da schütteln wir uns wie der Vogel auf dem Bild unten rechts und gehen unseres Weges!

Das Wetter war traumhaft, mitunter sehr heiß, da fiel es dann schon schwer, sich überhaupt zu einem Spaziergang aufzuraffen. Unsere Aktivitäten blieben daher überschaubar. Lediglich einmal haben wir Salo verlassen und einen Ausflug in das nur wenige Kilometer entfernte Gardone Riviera zum dortigen Heller Garden gemacht, den wir bereits von unserem Besuch im Jahr 2019 kannten. Dieser kleine, aber feine Garten ist ideal, wenn man, wie wir, nicht weit von Gardone Riviera nächtigt. Für den Aufenthalt dort sollte man etwa zwei bis drei Stunden einplanen. Einen Eindruck vermitteln die folgenden Bilder:

Der Heller Garden ist m.E. immer noch ein Geheimtip, zumindest waren nicht allzu viele Touristen vor Ort, so dass man immer Zeit und Muße hatte, Natur und Kunstwerke auf sich wirken zu lassen. Es war auch schön, einfach fotografieren zu können, ohne aufpassen zu müssen, dass ständig jemand vor die Kamera läuft. Mehr als dieser Kurztrip nach Gardone war allerdings nicht vorgesehen, unser sehr schönes Hotel in Salo und die dortige Strandpromenade reichten für ein paar erholsame Tage wirklich aus. Wir haben die Zeit im Salo du Parc sehr genossen und schließen auch nicht aus, eines Tages vielleicht wieder dorthin zurückzukehren. Damit endet dieser Bericht und ich bedanke mich wie immer für den Besuch auf "Reiseberichte und Meer". Klicken Sie im folgenden Menü auf einen Link Ihrer Wahl:

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