Mittwoch, 11.08.2021 (Köln, Ausschiffung, Nachprogramm)

Die Switzerland blieb bis 4.45 Uhr in Bonn, legte dann ab und war um 8.30 Uhr in Köln. Unsere Koffer, die wir vor dem Schlafengehen vor die Kabinentür gestellt hatten, wurden bereits weggebracht, sie würden wir erst wieder beim Ausstieg aus dem Bus am Globus-Parkhaus sehen. Jetzt gingen wir aber zunächst zum letzten Mal frühstücken. Ich genoss meine Portion Lachs und die Spiegeleier, dann verabschiedeten wir uns von unseren netten Mitreisenden und von unseren bienenfleißigen Kellnern Hery (aus Indonesien) und Marius (aus Rumänien). Bei einem letzten Blick in unsere Kabine trafen wir auch noch einmal auf Tatjana (ebenfalls aus Rumänien), die uns sehr ans Herz gewachsen war. Zum Abschied flossen dann auf beiden Seiten dann auch noch ein paar Tränen. Auf unserer Reise mit MS Switzerland haben über 886 Kilometer auf Rhein und Neckar zurückgelegt und dabei insgesamt 44 Schleusen auf dem Hin- und Rückweg passiert. Dabei sind wir durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gefahren.

Weitere Formalitäten, wie das Bezahlen der Ausflüge oder die Trinkgeldgaben hatten wir bereits am Vorabend erledigt. Jetzt nahmen wir noch im Salon Platz und warteten auf die Durchsage, die das Zeichen zum Aufbruch gab. Die Organisation bei Phoenix klappte auch diesmal wieder beispielhaft und reibungslos. Gegen 9.00 Uhr stand der Bus parat, der uns zum Globus-Parkhaus chauffierte, wo unser Auto untergebracht war. Alles ging ruckzuck, nach dem Aussteigen bekamen wir unsere Koffer, die Autoschlüssel waren ebenfalls schnell parat und dann ging es auch schon los. Allerdings noch nicht gleich Richtung Niederbayern, wir wollten dieses Gefühl des Reisens noch etwas genießen.

Zunächst besuchten wir Freunde, die seit Jahren in Lahnau (zwischen Wetzlar und Gießen) leben und die wir aufgrund der relativ großen Entfernung nach Landshut nur sehr selten sehen. Wir wären gerne noch länger geblieben, weil es erfahrungsgemäß immer viel zu erzählen gibt, aber immerhin wurden wir noch bestens verköstigt mit Pasta und Panna cotta.

Nach drei Stunden verabschiedeten wir uns, nichtwissend wann wir uns wieder sehen würden. Solche Abschiede sind immer besonders schmerzhaft. Weil es auf der Strecke lag, wollten wir auch dem Wertheim-Village, einem modernen Shopping Outlet Center mit mehr als 100 Boutiquen, einen Besuch abstatten. Die Auswahl in den Geschäften war groß und so war es kein Wunder, dass wir auch das eine oder andere Stück erworben haben. Nachdem wir das Shopping-Paradies verlatten hatten, machten wir einen weiteren Stopp in der "Art of Chocolate", einem MUSS für alle Freunde der Schokolade. Auch hier haben wir uns mit ein paar Köstlichkeiten eingedeckt.

Dann fuhren wir wieder 36 Kilometer, etwa eine halbe Stunde, zurück, unser Ziel war der kleine Ort Mespelbrunn. Dieser interessierte uns dabei weniger, aber das berühmte Wasserschloss Mespelbrunn hatte schon vor vielen Jahren unsere Aufmerksamkeit erregt. Die jüngere Generation kennt vielleicht noch den Film "Das Wirtshaus im Spessart" mit Lilo Pulver und Carlos Thompson und erinnert sich dann bestimmt an das Wasserschloss, das dabei u.a. als Kulisse diente. Dieses Schloss wollten wir am nächsten Tag besichtigen. Aber jetzt benötigten wir erst einmal eine Unterkunft, die wir vor Ort sehr schnell fanden. Das Hotel Zum Engel hatte ein schönes und ruhiges Zimmer zur Gartenseite frei und dort checkten wir für eine Nacht ein. Wir genossen ein wunderbares Abendessen (vorzüglicher Tafelspitz!) und ein gepflegtes Dunkles, als Aperitiv gönnten wir uns einen Ramazotti. Einem himmlischen Schlaf stand damit nichts mehr im Weg.

Donnerstag 12.08.2021

Wir schliefen tatsächlich ganz wunderbar in unserem schönen Zimmer im Hotel Zum Engel, wo wir überdies mit einem fulminanten Frühstücksbüffet überrascht wurden, mit dem wir ebenfalls nicht gerechnet hatten. Was in diesem Familienbetrieb geboten wird, ist jedenfalls nicht selbstverständlich und wir beglückwünschten uns nochmal selbst zu unserer guten Wahl. Wer meine detaillierte Kritik zum Hotel lesen möchte, kann dies gerne bei Holidaycheck machen.

Unser Hotel war auch deshalb gut gewählt, weil es von dort bis zum Parkplatz des Wasserschlosses Mespelbrunn nur ein Katzensprung war. Nach dem Frühstück checkten wir aus und fuhren die wenigen hundert Meter auf der Schlosstraße zum Parkplatz, wo nur eine handvoll Fahrzeuge standen. Die Sonne brannte heute regelrecht vom Himmel, den kein Wölkchen trübte. An der Kasse zahlten wir unseren Obolus in Höhe von 5,50 Euro für die folgende etwa 40-minütige Führung. Bis es so weit war konnten wir das Wasserschloss nach allen Regeln der Kunst fotografieren, denn wann bekommt man so etwas schon einmal zu sehen! Dabei wurden wir u.a. auch auf einen Schaukasten aufmerksam, der auf den Film "Das Wirtshaus im Spessart" hinwies, der zum Teil hier gedreht wurde.

Um 10.30 Uhr begann die Führung und wir durften unter Einhaltung der Coronaregeln, also mit FFP2-Maske, in den Innenbereich treten. Das Schloss wird jährlich von etwa 100.000 Menschen besucht, was kein Wunder ist, wenn man sich das Gebäude ansieht. Es ist wirklich malerisch. Weil es versteckt liegt, hat das Wasserschloss gottseidank alle Kriegswirren überstanden. Das außergewöhnliche Erscheinungsbild konnte so erhalten werden. Seit 2006 befindet sich das Schloss im Eigentum von Marie Antoinette Gräfin von Ingelheim, die mit ihrer Familie den Südflügel des Hauses bewohnt, während der Nordflügel für Besichtigungen zugänglich ist. Wir besichtigten u.a. den Rittersaal, die Kapelle, den Spiesesaal und den Ahnensaal. Zwischendurch versuchte ich auch immer wieder einen Blick auf die das Schloss umgebenden Wassergräben zu erhaschen.

Mit diesen letzten Eindrücken ging unsere Führung im Wasserschloss Mespelbrunn dann zu Ende. Es hieß Abschied nehmen von einem verträumten Ort, der uns noch einmal für kurze Zeit in eine Traumwelt eintauchen ließ. Von Mespelbrunn traten wir dann die Heimreise nach Landshut an, das noch etwa 325 Kilometer entfernt war. Am späten Nachmittag kamen wir dann wieder wohlbehalten in unserer niederbayerischen Heimat an.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für Ihre Aufmerksamkeit beim Lesen des Reiseberichts und hoffe, dass er Sie unterhalten oder um einen Erkenntnisgewinn bereichert hat. Kontaktieren Sie mich im Falle auftauchender Rückfragen gerne per Email. Im Übrigen hoffe ich auf ein Wiederlesen an anderer Stelle von "Reiseberichte und Meer".

 

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