Was erwartet den geneigten Leser Im Folgenden? Ein, zugegeben, sehr subjektiver Reisebericht über eine Kreuzfahrt ins östliche Mittelmeer zu so einzigartigen Inseln, wie z.B. Santorin. Der Bericht ist sehr ausführlich gehalten und beinhaltet z.B. Einzelheiten über die Anreise inkl. Vor-Übernachtung genau so wie detaillierte Schiffsbeschreibungen. Von Zeit zu Zeit wird auf externe Seiten verlinkt, z.B. um Testberichte auf Holidaycheck o.ä. nachzulesen. Am Ende des Berichts folgen ebenfalls noch Hinweise zu weiteren informativen Seiten. Gerne beantworte ich auch konkrete Rückfragen unter meiner Email-Adresse daimlino@t-online.de. Wem die Textflut zu viel ist, kann auch sofort zur Fotoshow wechseln und zwar hier:
Und jetzt wünsche ich viel Vergnügen bei meinem Reisebericht "Kreuzfahrt zu den Inseln des Glücks"!
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Vorgeschichte
Der Gedanke an eine Kreuzfahrt kam erstmals im Jahr 2004 auf. Den damaligen Urlaub verbrachten wir, wie schon so oft, in Jesolo. Bei dieser Gelegenheit machten wir natürlich auch einen Abstecher nach Venedig und sahen, als wir am Markusplatz standen, ein Schiff der Costa-Flotte majestätisch vorüber gleiten. Ob es sich um die Mediterranea handelte, wissen wir nicht, dieses Bild blieb uns jedoch in Erinnerung und seit dieser Zeit ließ uns der Gedanke an eine Kreuzfahrt nicht mehr los. Wir wollten dieses unbeschreibliche Gefühl ebenfalls verspüren. Weit oben auf der Reling zu stehen und an den einzigartigen Bauwerken Venedigs vorbei zu fahren mit einem solchen Luxusliner, das musste großartig sein!
Zwei Jahre später besuchten wir zunächst einen Diavortrag, in dessen Rahmen sowohl AIDA als auch Costa ihre Schiffe und vor allem ihre Philosophie vorstellten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatten wir Blut geleckt und der Kreuzfahrtvirus hatte neue Opfer gefunden.
Schnell waren wir uns darüber einig, dass nur eine Reise mit Costa für uns in Frage käme, weil meine Frau von einer extremen Flugangst geplagt wird (AIDA keine Starthäfen auf dem Festland zu der Zeit anbot) und wir unbedingt von Venedig aus starten wollten.
Es wird langsam ernst
Die richtige Route war auch schnell gefunden, es sollte ins östliche Mittelmeer gehen. Die Anlaufhäfen sehen Sie in der folgenden Übersicht. Klicken Sie einfach auf ein Ziel Ihrer Wahl oder lesen Sie auf dieser Seite wie wir in Venedig an Bord gehen und ablegen!
Mo
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Venedig, Italien
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18.00
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Di
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12.00
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18.00
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Mi
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12.00
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18.00
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Do
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07.30
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13.30
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18.00
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23.00
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Fr
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08.00
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18.00
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Sa
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So
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08.00
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13.00
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Mo
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09.00
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Für die Verwendung der Grafiken bedanke ich mich bei der Firma TravelShop GmbH unter www.schiffsbewertungen.de
Da wir niederbayerischen Landratten so überhaupt keine Ahnung von gar nichts hatten, waren wir wie die Eichhörnchen ständig auf der Suche nach Informationen. Heiß diskutiert wurde im Vorfeld die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt der Anreise. Wir entschieden uns schließlich dafür, bereits am Vortag nach Venedig anzureisen, aus dem einfachen Grund, um evtl. Staus, Pannen etc. nicht hilflos ausgeliefert zu sein. Ein Sightseeing in Venedig war nicht geplant, die Stadt haben wir schon mehrmals in den vergangenen 20 Jahren gesehen.
Das Hotel unserer Wahl war das ausgezeichnete und wirklich sehr zu empfehlende Hotel Crown Plaza (vormals Holiday Inn) Venice East in Quarto d’Altino, vor den Toren Venedigs gelegen. Gebucht über hotel.de bezahlten wir 110,-- € für ein Dreibettzimmer (unsere erwachsene Tochter hatte sich ebenfalls zur Kreuzfahrt entschlossen!) ohne Frühstück. Eine durchaus preiswerte Angelegenheit, wie wir fanden, zumal das Hotel über jeden erdenklichen Komfort verfügte, z.B. eine fast leer stehende Tiefgarage, schalldichte Fenster und ein schönes großes Bad. Mehr brauchten wir nicht, es war ja nur für eine Nacht. Das Frühstück für 12,-- € kann ich hingegen nicht empfehlen, die Auswahl der Speisen war für den Preis eher bescheiden.
Beinahe hätte es mit der Kabine nicht mehr geklappt und das obwohl wir schon im September 2006 gebucht hatten. Da die Reise in die Pfingstferien fiel und bei Costa erfahrungsgemäß viele Italiener mitfahren, waren im Zeitpunkt der Buchung bereits alle Innenkabinen ausgebucht. Wir entschieden uns daher für eine „Außenkabine mit eingeschränkter Sicht“ zum Preis von 918,-- € für eine achttägige Kreuzfahrt auf der Costa Mediterranea. Das war in etwa das, was wir uns vorgestellt hatten und im Nachhinein muss man feststellen, dass dies sogar die bessere Wahl war.
Tag 1 (Montag, 28. Mai 2007) - Das Abenteuer beginnt
Frisch ausgeruht ging es also am frühen Morgen des 28.5.2007 mit dem Auto los. Es war geplant, zwischen 9.30 und 10.00 Uhr im Hafenbereich anzukommen und eine möglichst niedrige Einschiffungsnummer zu ergattern. Das klappte auch hervorragend. Mit der Anreise gab es keine Probleme, die kurze Strecke von Quarto d’Altino nach Venedig ist gut ausgeschildert. Im Hafenbereich wuselten schon viele eifrige Helfer durch die Gegend, denn es strömten Kreuzfahrer aus aller Herren Länder in den Hafen und es lagen ja mehrere Schiffe vor Anker, nicht nur die Costa Med. Bevor wir unseren Pkw auf dem über Internet reservierten Parkplatz abstellten, lieferten wir erst einmal unser Gepäck ab. Das wurde uns von einer deutsch sprechenden Dame von Costa abgenommen. Bei dieser Gelegenheit erhielten wir dann auch unsere Einschiffungsnummer, es war die Nummer 6. Es war jetzt kurz nach 10.00 Uhr und wir hatten reichlich Zeit, das Schiff zu betrachten, zu fotografieren, zu filmen und Bauklötze zu staunen. Noch ein Wort zur Parkplatzreservierung: Die Unterlagen mit der Adresse erhielten wir zusammen mit den Tickets. Nachdem uns diese jedoch erst knapp eine Woche vor Abfahrt erreichten, wurden wir doch etwas nervös. Das wäre aber normal, wie man uns verschiedenerseits versicherte!
Der Pulsschlag erhöhte sich bereits, als wir die Costa Med (künftig nur noch CM) hinter dem Terminal erblickten. Sie war sogar höher (so um die 60m) als dieser nicht gerade kleine Bau. Mittlerweile hatte es zwar angefangen zu regnen, aber das tat unserer Vorfreude keinen Abbruch. Wir schossen Fotos ohne Ende, machten dann Pause und begaben uns in das Innere des Terminals, wo weniger Trubel herrschte, als wir angenommen hatten. Eine Lautsprecherdurchsage beschleunigte unseren Puls dann erneut: Die Einschiffung sollte bereits um 12.00 Uhr beginnen! Die Zeit bis dahin verging wie im Flug. Wir machten noch einen kleinen Abstecher in den Duty Free Shop und labten uns an Orangensaft, der von dienstbaren Costa-Geistern gereicht wurde. Ein netter Service, den wir so bis dahin auch noch nicht kannten.
Zwischenzeitlich beobachteten wir mit Spannung wie groß die Gruppen der einzelnen Einschiffungsnummern waren. So ganz sind wir nicht hinter das System gekommen. Jedenfalls lief die Sache ziemlich flott über die Bühne, denn wir fanden uns bereits um etwa 12.40 auf dem Schiff wieder. Natürlich nicht, ohne vorher für ein offizielles Begrüßungsfoto in die Kamera gelächelt zu haben, das wir dann später für den stattlichen Betrag von 15,-- € erworben haben. Fotos sind auf der CM horrend teuer. Aber es wurde niemand gezwungen, diese unvermeidlichen Erinnerungsstücke zu erwerben. Und seien wir ehrlich: Sie sehen doch auch prima aus, oder?
Aber dann durften wir endlich auf den Luxusliner, der für die kommenden sieben Tage und Nächte unser Leben bestimmen sollte. Über die Inneneinrichtung der CM wurde schon viel geschrieben und jeder kann die Kommentare hierzu in den jeweiligen Foren (neuerdings auch bei www.holidaycheck.de) nachlesen. Kürzlich wurde auch mein persönlicher Testbericht über die Costa Mediterranea online gestellt.
Die zentrale Empfangshalle, das Atrium "Maschera d'Argento" bildet das Herzstück der CM. Wer hier zum ersten Mal in seinem Leben steht, ist sofort gefangen von dem Zauber, der von diesem Schiff ausgeht. Die Inneneinrichtung ist stilvoll, Vorbild waren die venezianischen Adelspaläste. Spektakulär die gläsernen Panoramalifte. Wer hier nach oben rauscht, glaubt auch an die Quadratur des Kreises. Aber wir wollten keine Zeit verlieren. Schließlich war ja bereits ein kleiner Imbiss vorbereitet (tatsächlich war es dann der Beginn des täglichen ganz normalen Wahnsinns) auf Deck 9 im Armonia-Buffet- Restaurant. Vorher machten wir noch einen Abstecher in unsere Kabine auf dem Teseo-Deck (Deck 4). Die Kabine mit der Nummer 4140 war für die kommenden Tage unser Ruhepool. Viel Zeit würden wir hier nicht verbringen. Wenngleich, die Kabine mit ca. 16qm war ausreichend für uns drei Erwachsene, auch wenn es etwas eng war. Aber wir arrangierten uns und freundeten uns schnell mit dem gediegenen Komfort an. Minibar, Safe, der mit der Costa-Card zu bedienen war, ein Eiskübel, der jeden Tag mit einer Mineralwasserflasche gefüllt war und der (natürlich!) immer mit frischem Eis bestückt war (dem einzigartigen Henry sei Dank!),ach ja und ein riesiges Fenster hatten wir auch noch. Genau zwischen zwei Rettungsbooten konnten wir den Blick aufs Meer genießen. Kreuzfahrerherz, was willst du Meer? Auch die sanitären Einrichtungen spiegelten den ohnehin schon sehr guten Eindruck wider: erfreulich viel Stauraum, auch für drei Erwachsene, für die Toilettenartikel. Die Armaturen waren von "Grohe", also gediegene deutsche Wertarbeit. Auch Stauraum für die Kleidung war ausreichend vorhanden.
Nach dem Essen hatten wir noch ausgiebig Gelegenheit, das Schiff zu durchforsten. Aber so oft wir auch in den folgenden Tagen das Restaurant aufsuchten oder den Fitnessbereich oder was auch immer. Einmal am Tag, mindestens, stellten wir am Ende des Weges fest: Falsche Richtung, kehrt marsch. Und weil die CM stolze 293 Meter in der Länge mißt, kamen da etliche umsonst gegangene Strecken zusammen. Andererseits: Bei dem guten Essen und der überreichlichen Kalorienzufuhr war das zumindest eine kleine Art des Ausgleichs.
Pünktlich um 18.00 Uhr erinnerte uns dann das lautstarke Horn der CM (ich schätze so um die 5.000 Dezibel, jedenfalls so laut, dass jedem Normalsterblichen die Ohren wegfliegen!) daran, dass es Zeit ist, Venedig "Adieu" zu sagen. Pünktlich begann es auch noch zu regnen und es war saukalt. Aber die schön kitschige Melodie von "Time to say Goodbye" ließ uns Wind und Wetter vergessen. So wie wir es damals am Markusplatz, im Jahr 2004 als Zuschauer erlebt hatten, standen wir jetzt oben an der Reling dieses wunderbaren Schiffes und konnten unser Glück immer noch nicht fassen. Wir waren tatsächlich an Bord und starteten eine Kreuzfahrt in's östliche Mittelmeer. Bari war unser erster Anlaufhafen.
Aber davor stand erst einmal ein üppiges Abendessen auf dem Programm. Um dem geneigten Leser schon einmal etwas Appetit zu machen, habe ich hier eine Speisekarte zum Nachlesen reingestellt. Einfach auf die jeweiligen Bilder zum Vergrößern klicken.
Im Speisesaal wurden wir bereits von einer Division lächelnder Kellner erwartet, die uns, nach Vorzeigen unserer Tischkarte (die lag übrigens auf unserer Kabine) zu unserem Tisch Nummer 8 führten. Der befand sich im vorderen Bereich an einem schönen großen runden Fenster. Hier war es etwas ruhiger und man konnte sich prima unterhalten. Übrigens: Wir hatten uns bereits bei der Buchung für die zweite Sitzung entschieden, mussten dann aber feststellen, dass dies auf der Tischkarte falsch vermerkt worden ist. War aber kein Problem, das zu ändern und in die Abendsitzung zu wechseln. Es gab einen besonderen Raum, der täglich zu bestimmten Zeiten nur für diesen Zweck aufgesucht werden konnte. Dort warfen die Jungs ihren Laptop an und suchten nach Lösungsmöglichkeiten. Klappte prima! Weniger prima waren die Getränkepreise, aber das wurde und wird in allen möglichen Foren reichlich diskutiert. Ich habe eine eigene Meinung dazu: Da wir nicht bereit waren, die überteuerten "All inklusive"-Pakete zu ordern (künftig kosten sie ja sogar 11,-- € täglich pro Person), haben wir uns mit einem Mineralwasserpaket beschieden. Das waren 13 Flaschen, die so um die 25,-- € kosteten. Das war m.E. in Ordnung. Daneben konnte man sich "außer der Reihe" immer mal einen Tagescocktail o.ä. gönnen. Das schonte das Budget doch ungemein und wir hatten jetzt nicht das Gefühl, dass uns grossartig etwas fehlen würde. Ein paar Preisbeispiele für die Getränke findet Ihr hier:
Bevor wir unser müdes Haupt nach diesem ereignisreichen ersten Tag nun endlich in die Kissen betten konnten, mussten wir noch den Ausflug für die erste Anlaufstation "Bari" buchen. Dies erledigten wir über die aufgestellten Automaten, die ähnlich wie ein Bankomat, nur einfacher funktionieren. Du schiebst die Costa-Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz und folgst den eindeutigen Anweisungen. Am Ende wird der Betrag für den Ausflug, in diesem Fall waren es 45,-- € pro Person, abgebucht. Tolle Sache, diese Costa-Karte. Man benötigt während des gesamten Schiffsaufenthaltes kein Bargeld. Allerdings muss man die Karte vorher freischalten lassen. Dafür hat man etwa 48 Stunden Zeit. Die Kostenkontrolle erfolgt am besten über den Bordbildschirm in der jeweiligen Kabine. Hierzu gibt man lediglich die letzten vier Ziffern seiner Costa-Karte ein und schon erscheint der Kontoauszug. Für manche wäre es hingegen vielleicht besser, das nicht zu kontrollieren. Aber böse Überraschungen soll man bekanntlich ja nie ausschließen.
Der erste Tag war mehr als aufregend und wir haben jeden Augenblick genossen. Obwohl auf der Tour nach Bari Spitzendwindgeschwindigkeiten von mehr als 100kmh erreicht wurden (auch das kann man immer wunderbar am Bordfernsehen in der Kabine verfolgen), schliefen wir schnell ein. Unsere Befürchtungen, von den Nachbarkabinen etwas mitzubekommen oder gar durcheinander geschaukelt zu werden, bewahrheiteten sich zum Glück überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Die Matratzen waren hervorragend, die Klimaanlage surrte angenehm leise und die CM lächelte über die Windgeschwindigkeiten nur müde. Wir schliefen während der ganzen Tour einfach großartig.
Sind Sie auch schon gespannt auf die weltberühmten Trulli in Alberobello oder auf die Nikolauskirche in Bari? Dann klicken Sie auf den folgenden Link: