Auch Kinder, egal ob große oder kleine, werden auf "Kurzgeschichten und Meer" fündig. Die folgende Geschichte wurde im Gondolino-Kinderschatz-Kalender 2004 abgedruckt. Viel Spaß dabei! |
Wo kommen denn die Ostereier her
Ostern steht vor der Türe. Maximilian, der vierjährige Sohn von Horst und Ulla, fiebert diesem Ereignis schon entgegen.
„Du, Papa", beginnt er eines Tages, „hat der Osterhase auch so einen großen Sack dabei wie der Nikolaus?"
Horst Neumann sieht Maximilian ernst in die Augen und antwortet: „Der Osterhase hat keinen Sack, sondern einen geflochtenen Korb. Die bunten Ostereier würden in einem Sack alle zerbrechen."
Maximilian nickt. Aber vom Nikolaus weiß er, wie er aussieht. Den Osterhasen hat er noch nie zu Gesicht bekommen.
„Warum sind denn die Ostereier alle so bunt, Papa? Die Hühner legen doch nur helle Eier", fragt er nach einer Weile. Das Frühstücksei seines Vaters ist schließlich auch nicht blau, rot oder gelb.
„Weißt du, Maximilian, das ist wie mit deinen Spielsachen. Die werden auch in einer großen Fabrik hergestellt und dann an die verschiedenen Geschäfte ausgeliefert. Und der Osterhase und seine Helfer machen es genauso. Die haben viele Hühner, die für sie die Eier legen. Diese Eier werden von den Osterhasen auf ein langes Fließband gelegt. Das transportiert die Eier zu den Farbtöpfen. Da stehen also die Behälter mit roten, gelben, blauen oder grünen Farben. Pinsel stecken natürlich auch drin. Ja, und dann bemalen die Osterhasen die Eier. Wenn sie trocken sind, kommen alle in die Körbe", antwortete Horst seinem Sohn so ausführlich, wie er nur konnte.Maximilian versuchte sich das Eierfärben vorzustellen.Schließlich sagte er: „Bestimmt müssen die armen Osterhasen da auch in der Nacht die Eier färben, sonst könnten sie bei uns im Supermarkt nicht jeden Tag frische verkaufen!"Sein Vater nickte zustimmend und strich seinem Sohn dabei durchs Haar.