Elbhang, Elbsandsteingebirge, Festung Königstein

Dresden auf die historische Altstadt zu reduzieren, hieße wesentliche Sehenswürdigkeiten außer acht lassen. Dabei sind auch die so genannten Randbezirke und da die Elbhänge durchaus einen Besuch wert. Hier, zwischen Stadtzentrum und Blauem Wunder stehen drei Schlösser aus der Mitte des 19. Jahrhunderts: Schloss Albrechtsberg, das Lingnerschloss und Schloss Eckberg.

Zuvor allerdings wollten wir der in jedem Reiseführer ein Kapitel gewidmeten "Pfunds Molkerei", dem schönsten Milchladen der Welt, einen Besuch abstatten. Der in der Bautzener Straße 79 gelegene Laden ziert sich jedoch, diese schönste Seite auch zu zeigen. Pfundig sind allenfalls die Preise, Fotografieren ist nicht erlaubt. Liegt es daran, dass er vielleicht schon zu bekannt ist? Oder will man mit dem erworbenen Ruf einfach nur Geschäfte machen? Wir haben den Laden daher schnellstmöglich verlassen. Lohnender wäre da sicherlich ein Besuch des alten jüdischen Friedhofs in der Pulsnitzer Str. 10/12 gewesen. Aber da lockten schon die Elbschlösser.

Wir fuhren mit der Straßenbahn etwa bis Höhe "Wasserwerk Saloppe", gingen nach unten an die Elbe und dann weiter am Körnerweg entlang. Leider war das Wetter auch an diesem Tag nicht der Hit, so dass sich auch die Elbschlösser von ihrer eher finsteren Seite zeigten. Deshalb disponierten wir kurzfristig um und machten uns auf Richtung Loschwitzer Brücke, im Volksmund besser bekannt als "Blaues Wunder". Hier, unweit des Körnerplatzes ist zwar jede Menge Verkehr, aber die stattlichen Gründerzeitbauten machen das allemal wett. Es gibt gemütliche Cafes und viel zu sehen.

Noch besser ist die Sicht von oben. Genauer gesagt auf der Aussichtsplattform der Schwebebahn kann man Dresden buchstäblich auf's Dach schauen. Der Euro für den Fahrstuhl ist hier bestens angelegt. An den Elbhängen gibt es neben der Schwebebahn auch noch eine Standseilbahn, die bereits 1895 eingeweiht wurde. Bei schönem Wetter genießt man hier oben herrliche Aussichten.

Wer schon bis hierher vorgedrungen ist, für den ist die nächste Station nur noch ein Katzensprung: Schloss und Park Pillnitz, ein Ort zum Verlieben, aber nicht nur für Verliebte. Die Schlossanlage entwickelte sich zur Sommerresidenz des Dresdner Hofes und wer die verspielte Architektur genauer betrachtet, spürt die lustvolle Vergangenheit noch heute.

Über die großzügige Freitreppe von Schloss Pillnitz verlassen wir, bildlich gesprochen, Dresden und seine einmaligen Sehenswürdigkeiten. Bevor es zurück in die niederbayerische Heimat geht, wollen wir noch dem Elbsandsteingebirge und der Festung Königstein einen Besuch abstatten. Beides ist an einem Tag bequem zu schaffen.

Die Bastei 

ist eine Felsformation, die 305m über Seehöhe liegt. Von der Aussichtsplattform genießt man weitläufige Ausblicke auf die Elbe. Die Bastei, die zwischen Rathen und Wehen liegt, ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz. Von der Bastei gelangt man über die Basteibrücke zur Felsenburg Neurathen. Schon die riesigen Steinschleudern lassen vermuten, dass die Belagerungen bereits in früheren Jahrhunderten begonnen haben, jedoch mit weniger friedlichen Absichten als heute. Ein Drittel des Gebietes der Sächsischen Schweiz ist seit dem Jahr 1990 übrigens ein Nationalpark.

Den Abschluss unserer fünftägigen Reise nach Dresden und die nähere Umgebung bildete ein Ausflug auf die

Festung Königstein

In 361 m über dem Meeresspiegel thront die Festung Königstein. Die beinahe furchteinflössende Bergfestung erstreckt sich über ein Areal von 9,5 ha. Der 2,2km lange Rundgang zieht nicht nur wehrgeschichtlich Interessierte, sondern auch Naturliebhaber in seinen Bann. Beinahe ständige Begleiter sind die Elbe und die Ausläufer des Osterzgebirges.

Mit einem letzten Blick auf das Lustschlösschen Augusts des Starken endet die Rundreise nach Dresden und in das Elbsandsteingebirge. Es wäre schön, wenn dieser Bericht den einen oder anderen ermuntert, Ähnliches zu erleben und die Koffer zu packen, um dieses herausragende Stück deutscher Geschichte aus nächster Nähe zu inspizieren. Dabei wünsche ich schon heute viel Spaß!

 

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